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Kapstadt vom Signal Hill | Südafrika - Foto von Gossipguy - CC BY-SA 3.0 - Details im Impressum

sa flag 80x80Banken sind bis heute mit dem Anrechnen hoher Gebühren davongekommen. Die Aktionäre haben auf Kosten der Verbraucher profitiert. Jedoch sind neue Reformen im Anmarsch, welche Banken dazu zwingen werden ihr Marktverhalten zu ändern. Letztes Jahr im Mai, rief Finanzminister Pravin Gordhan die CEOs der großen Vier Banken in Südafrika - Standard Bank, Absa, First National Bank und Nedbank – zu sich in sein Büro. Die Chefs der Banken wussten, was auf sie zukam. Ihr Marktverhalten im Einzelhandel wurde in Frage gestellt.

Bankgebühren waren zu hoch und es bestand ein Mangel an Transparenz um sie herum. Gordhan wollte diese Gebühren kassieren: um Banken zu mehr Wettbewerb zu animieren, während Bankdienstleistungen billiger und einfacher zugänglich und die Stabilität des Systems aufrechterhalten werden sollen.

Er könnte sie entweder durch Regulierung zur Kooperation zwingen oder die Banken könnten freiwillig mit ihm zusammenarbeiten. "Unser Finanzsektor hat noch nicht wirklich ein vorbildliches Verhalten an den Tag gelegt", sagte Ismail Momoniat, stellvertretender Direktor des Schatzamts. “Es herrscht eine Undurchsichtigkeit, in welcher man nicht mehr seine Abrechnungen oder Gebühren vom Bankautomaten oder Gebühren für Rentenanlagen aufgrund geschichteter Kosten der Banken verstehen kann.

Heute, 10 Monate später, haben die Banken einige Fortschritte gemacht, aber zugeben, es muss noch viel mehr getan werden. Die größten Senkungen bei den Gebühren kann man bei der First National Bank (FNB) und Nedbank erkennen. Absa hat in den letzten 21 Monaten die Bankgebühren nicht angehoben, weil der Bank klar wurde, dass es wichtig ist, für die Erholung beim Konsumenten beizutragen. Und Standard wird seine Preise nicht weitergeben. Jedoch ist das nicht gut genug, wenn dabei die Einnahmen der Banken aus Gebühren berücksichtigt werden.

Bankgebühren sind immer noch “undurchsichtig” und das hat die Regierung dazu bewogen regulierend einzugreifen. Es gibt keine Instanz, die derzeit die Praktiken des Marktverhaltens beim Bankensektor für Zahlungsverkehr übersieht. (National Credit Regulator, NCR, beaufsichtigt das Kreditgeschäft bei Banken). Neue Reformvorschläge, die voraussichtlich in diesem Jahr in Kraft treten, werden jedoch im Einzelhandelsgeschäft eine neue Regulierungsbehörde erschaffen, welche die Prinzipien der Banken hinsichtlich der Transparenz bei Gebühren verbessert, sowie ein klares Verständnis von fairem und unfairem Verhalten schafft.

Dies ist Teil des von der Schatzkammer verordneten Übegangs zu einem “Twin Peaks”- Modell (aufzufinden in Kanada und Australien), welches den Verschiedenen Behörden mehr Autorität verleihen wird. Es wird eine Regulierungsbehörde für den Makrobereich entstehen, die aufsichtsrechtliche Fragen bezüglich der finanziellen Stabilität des Systems klärt. Diese Behörde wird sich aus der Notenbank, sowie verschiedenen Aufsichtsgremien zusammensetzen. Die zweite Institution ist für den Mikrobereich (Regler beim Marktverhalten im Einzelhandel) angedacht, wird innerhalb des Financial Services Board (FSB) entstehen, welche das Marktverhalten übersehen wird. Darüber hinaus wird eine Finanzaufsicht, eine bessere Koordinierung zwischen den verschiedenen Aufsichtsbehörden zur Durchsetzung von Gesetzgebungs- und Verhaltensweisen sichern.

Die Regierung sollte jedoch vorsichtig sein und es möglichst vermeiden, durch eine zu strenge Gesetzgebung eine Branche in den Ruin zu treiben, die für die Wirtschaft eine essentielle Bedeutung hat. Die Lösung, ist der Versuch den Wettbewerb, durch die Öffnung des Marktes und die Auflösung des Oligopols, anzutreiben. Es gibt Potenzial für mehr Wettbewerb, der durch innovative Banken wie Elritzen und Capitec, sowie andere Banken und nicht-Banken im Zahlungssystem, wie Einzelhändler und Telekommunikationsunternehmen, gefördert wird. Diese Akteure haben das Potenzial, einen effektiven Wettbewerbsdruck auf die großen vier Banken über den Retail-Markt auszuüben. Ihr Erfolg hängt aber davon ab, ob die bestehenden Beschränkungen des Wettbewerbs, sowohl auf der Angebotsseite als auch auf der Nachfrageseite, effektiv bekämpft werden können. Zu betrachten wäre noch ein weiteres Problem:

Banken, die durch restriktive Kreditvergabe eine Vielzahl von Branchen lähmen, während sie sich hinter dem National Credit Act oder vertikalen Call-Center-Strukturen verstecken! Das wird allerdings das Thema für die Fortsetzung dieses Artikels werden!

Autor: Ralph M Ertner (übersetzt von Vassil Richter) - Wir danken IBN für die Erlaubnis der Veröffentlichung

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