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Lifestyle und Restaurants von Kapstadt | Südafrika

Le Monneaux Restaurant in Franschhoek

Wasser und Wein

Die Anlage überrascht den Eintretenden mit einem eindrucksvollen architektonischen Feature: einer „Wasserwand“ mit Dutzenden von Wasserspeiern, die den Garten in eine Oase toskanischen Stils verwandeln. Das Restaurant selbst ist dezent dekoriert, mit unaufdringlichem, aber sehr gutem Service. Nur die Weingläser werden etwas gar voll geschenkt ... Die Finessen der Weinkultur sind bei Afrikas Kellnern noch ein Geheimtip.

Das Amuse-bouche, geräucherter Strauß auf Melone mit Balsamico, wäre eine gute Idee, wenn das rauchherbe Fleisch nicht mit einem ebenso herben industriellen Balsamico-Essig, sondern dem teuren traditionellen Balsamico beträufelt wäre, der ja kein vergorener Essig, sondern eingedickter Traubensaft ist. So aber bleibt der i-Tupfen harmonischen Geschmacks auf der Strecke, weil das bewährte Original falsch instrumentiert wurde. Verständlich allerdings, denn echter Tradizionale ist in Südafrika nicht erhältlich oder kaum zu bezahlen.

Der Papaya-Melonensalat mit korianderhaltigem Thai-Dressing erweist sich als Augenweide: ein filigranes Gebäude aus Obstscheiben, Gemüsewürfeln und Keimlingsmütze. Natürlich führt der unziemliche Versuch, mit dem Essen zu beginnen, zum totalen Kollaps. Die Harmonie leidet ein weiteres Mal unter der Kreativität des Kochs: Koriander und Rucola strengen mich bei Früchten etwas an.

Der Hauptgang, eine mit Wildpilzen und Kastanien gefüllte Wachtel auf würzigem Couscous, bringt endlich die perfekte Harmonie. Dörrfeigen, Butternut-Kürbis, Marsala; hier paßt sogar der Koriander. Und da: eine Chilischote in der Füllung! Ein gelungenes Abenteuer.

Mit der Käseplatte entlarvt sich dieser Volltreffer allerdings als Zufall: Käse mit Nüssen, eingeweichtem Dörrobst, Erdbeeren, frischem Rosmarin und süßem Mandelgebäck ... wer so viel Schnickschnack auftischt, hat etwas zu verbergen. In der Tat: Zwei identische Stücke langweiliger Brie, versalzener Blaukäse, durchschnittlicher Pecorino, immerhin ein guter Halbhartkäse. Dem Chef sollte man dieses Käse-Allerlei allerdings nicht ernsthaft ankreiden, denn es entspricht präzise der Käsekultur in diesem Land, die mit der französischen nun mal nicht Schritt hält (auch Brot dazu gibt es nur auf Anfrage).

Der vorher wunderbar passende Pinotage von Moreson war diesem Ansturm natürlich nicht gewachsen, doch ein glasweise ausgeschenkter Muscat von Agusta rettete die Situation.

Franschhoek Guest House, Main Road, Franschhoek
Lunch und Dinner täglich
021 876 3386

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Le Monneaux at the Franschhoek Country House - Restaurants in Franschhoek

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