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Plettenberg Bay - Garden Route - Foto von Ventus55 (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Knysna Forest

Der undurchdringliche Wald von Knynsa                                           Der dichte und meist undurchdringliche Wald von KnynsaHinweis: Bis auf den ersten Abschnitt ist alles Schotterpiste, und für die einfache Strecke bis Avontuur (ca. 80 km) benötigen Sie 2 Stunden reine Fahrzeit.

Patricia Storrar schrieb über die folgende Streck in ihrem Buch „A Colossus of Roads“: „The Prince Alfred Pass Road offers such breathtaking variety, from the forest sections where ferns fringe the roadway and the tall trees meet overhead to soaring arches, to the towering, richly-hued rocks higher up the pass.“

8 km östlich von Knysna, mitten im Township, zweigt die R339 nach Norden ab. Die Straße führt durch den Knysna Forest und über die Outeniqua Mountains. Sie folgt dabei dem sog. Elephant Walk, der Strecke, die die Elefanten vor 200 Jahren genommen haben auf der Flucht vor den immer weiter vordringenden Menschen. Denn eigentlich leben Elefanten nicht in solchen Wäldern. Ihre offenen Wildgebiete (Savanne, Busch) wurden aber seit 1800 immer mehr von den Farmern okkupiert, bzw. Jäger waren den Dickhäutern dort immer mehr auf den Fersen.

Zu dieser Zeit lebten bereits 300–500 Elefanten in den Waldgebieten nördlich von Knysna. Natürlich fielen auch sie in nur 100 Jahren größtenteils der Jagdleidenschaft zum Opfer, und 1979 zählte man gerade noch drei Exemplare im Knysna Forest. Als von diesen dann auch noch zwei starben, entschloss man sich, 3 Elefanten aus dem Krüger Park hier anzusiedeln.

Knysna und der Coastal Forest

Das südliche Afrika ist überwiegend durch weite, offene Savannenlandschaften charakterisiert. Nur 1 % der Staatsfläche Südafrikas ist mit Wald bedeckt. Die ausgedehntesten Wälder befinden sich in dieser Küstenregion. Sie erstrecken sich auf einer Länge von 177 km zwischen George und Humansdorp und einer durchschnittlichen Breite von 16 km auf der Küstenterrasse zwischen Meer und den Outeniqua sowie Tsitsikamma Mountains. In der Tiefe dieser Wälder gibt es uralte Bäume (bis zu 800 Jahre), Farne, Kletterpflanzen und Wildblumen, denn sie erhalten hier genügend Niederschlag (mind. 750 mm/Jahr, oft bis zu 1.300 mm). Von Natur aus sind hier Stink- und Yellowwood-Bäume heimisch. Doch als die ersten Europäer das wertvolle Holz für sich entdeckten, begann der Raubbau. Vor allem die uralten Hartholzbäume wurden rücksichtslos gefällt. Das Holz benutzte man zum Bau von Schiffen, später wurden daraus Bahnschwellen hergestellt. 1939 gelang es endlich, die Abholzung unter staatliche Kontrolle zu bringen. Seither regeneriert sich der Wald wieder. Besonders nördlich von Knysna findet man wieder große Areale der ursprünglichen Bäume.

Der Kom-se-Pad Scenic Drive, der nördlich von Knysna (über Old Cape Road westl. der Innenstadt) durch die wunderschöne Waldlandschaft von Gouna und Diepwalle Forest führt, besticht durch alte Yellowwood-, Stinkwood- und Ironwood-Bäume. 125 Baumarten, zahlreiche Farne, das von den Bäumen hängende Moos („Old Man’s Beard“) und 35 Waldvogelarten gibt es zu erleben. Der schöne Grootdraai- und andere Picknickplätze sowie die beliebten Wanderwege Terblans Walk (Teil des Outeniqua Hiking Trail) sowie die verschiedenen Elephant Walks (s. o.) runden das Bild ab. Infos erhält man im Touristenamt bzw. in der Diepwalle Forest Station, wo man im Forest Legends Museum mehr über den Wald erfahren kann.

Elephant Walk

Die Elefanten (Harry, Sally und Duma) wandern nun wieder durch den Knysna Forest, vornehmlich im Gebiet östlich der Diepwalle Forest Station. Sie sind aber sehr scheu, und daher bekommt man sie nur sehr selten zu sehen. Der Überfluss an Wasser und Nahrung lässt die Elefanten übrigens sehr groß werden. Das feuchte Klima aber macht ihnen auch zu schaffen. Nicht selten leiden die Tiere an rheumatischen Erkrankungen, und die Jungtiere versinken im z.T. morastigen Boden, erkälten sich im Winter bzw. laufen Gefahr, von umstürzenden Bäumen erschlagen zu werden. Daher hat sich die Naturschutzbehörde dazu entschlossen, keine weiteren Elefanten hier auszusetzen und abzuwarten, ob die restlichen Tiere überleben und sich vermehren können.

Beeindruckend ist heute natürlich besonders die Landschaft, die vornehmlich geprägt ist von Wäldern, die im nördlichen Abschnitt forstwirtschaftlich genutzt werden. Unvergesslich bleiben insbesondere die Aussichten. Zudem gibt es einige nette Picknickplätze (Tische, Bänke, Grill), von denen uns der schattige Dal-Van-Varings Picnic Spot (kurz nördl. von Diepwalle) sowie der in einem Flusstal gelegene Diep Rivier Picnic Spot 7 km nördlich von De Vlug am besten gefallen haben.

Erster interessanter Stopp von Knysna aus ist noch vor Diepwalle der Big Tree („King Edwards Tree“), ein 650 Jahre alter Yellowwood-Baum, der 39 m hoch ist und einen Umfang von 7 m aufweist. Hier gibt es auch einen kurzen Pfad in den Wald.

Bei Diepwalle können Sie nun durch den Wald entlang des schmalen Kom-se-Pad zurückfahren nach Knysna, den Elephant Walk-Wanderpfad erlaufen (18,2 km lang, 6 ½ Std.) oder aber bleiben Sie auf der R339, die nach wenigen ansteigenden Kilometern den o.g. Picknickplatz sowie den atemberaubenden Aussichtspunkt Spitskop passiert. Zu letzterem führt nochmals eine steile, etwa 1,5 km lange Piste. Der Umstand lohnt aber, denn hier oben liegt Ihnen nahezu alles zu Füßen: die Knysna Lagoon, der Indische Ozean sowie die umliegende Berg- und Tallandschaft. Mit 933 m ist diese Bergspitze die höchste im Umkreis.

Nun haben Sie die Möglichkeiten, umzukehren nach Knysna, 4 km nördlich in Kruisvallei abzubiegen auf die ebenfalls schöne R340, die nach Plettenberg Bay führt oder aber von Kruisvallei weiterzufahren in Richtung Avontuur. Dadurch, dass in diesem Gebiet viele Bäume abgeholzt wurden bzw. die Neuanpflanzungen noch sehr niedrig sind, eröffnen sich Ihnen immer wieder atemberaubende Panoramen. Unbemerkt, da nicht angeschrieben, überqueren Sie dann den von Thomas Bain 1862–1866 erbauten Prince Alfred’s Pass. Über ihn wurde Knysna früher vom Land her versorgt, zu einer Zeit, als die Durchquerungen der Schluchten entlang der Garden Route zu mühselig waren. Benannt ist der Pass nach dem englischen Prinzen, der 1867 herkam, um Elefanten zu jagen.

In De Vlug gibt es eine kleine Forellenfarm, und das Langkloof-Tal bei Avontuur zeigt sich von einer ganz anderen Seite. Hier ist es warm, um einiges regenärmer, und der Anbau von Äpfeln bestimmt das Bild.

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Woodville Big Tree - Garden Route, South Africa

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