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Plettenberg Bay - Garden Route - Foto von Ventus55 (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Am Ortsausgang von Knysna

Direkt hinter der N 2-Brücke über den nordwestlichen Zipfel der Knysna-Lagune zweigt eine Stichstraße ab, die an der historischen Belvidere Estate vorbeiführt. Die ältesten Gebäude sind die Kirche (1855), das Herrenhaus (1849) und das Bell Cottage (ca. 1835). Heute befinden sich hier ein Hotel und viele Feriendomizile.

Ein Stück weiter erreicht man einen Aussichtspunkt. Besonders mit der Nachmittagssonne im Rücken bietet sich ein toller Blick auf Lagune und Knysna. Endpunkt ist schließlich Brenton-on-Sea, ein Ferienhausort mit einigen B&Bs und Selbstversorger-Unterkünften. Von hier aus blickt man auf die naturbelassene Buffalo Bay (Buffels Bay, Buffelsbaai), an deren Strand es sich sehr gut wandern lässt. Im Ort gibt es einen kleinen Laden, in dem Ferienwohnungen und -häuser vermietet werden – unter der Woche bzw. in der Nebensaison oft zum Schnäppchenpreis! Das nahe Featherbed Nature Reserve ist nur mit dem Boot von Knysna aus zu erreichen.

Routen nach George

a) nach George auf der N2

Die Strecke führt bis hinter Wilderness parallel zur Küste, zumeist direkt hinter dem ersten Dünenkamm. Nur der erste Abschnitt hinter Knysna und die Strecke von Wilderness bis George bzw. Glentana (N 2) verlässt die Küste. Der atemberaubendste Abschnitt ist ohne Zweifel der um Wilderness, denn hier ist die Straße dem Meer am nächsten, auch der kurze Abstecher zur Wilderness Section des Garden Route National Park lohnt. Auch hier gilt es, die N 2 so oft als möglich zu verlassen, denn die wahren landschaftlichen Schätze verbergen sich sowohl jenseits der Küstendünen als auch entlang der sog. Lake Road (Die Vlei Road), die zwischen dem Baywater Village (2,5 km westl. von Sedgefield) und Wilderness nördlich der „Vleis“ verläuft.

5 km westlich der Knysna Lagune zweigt im Goukamma River-Tal eine Stichstraße nach Buffalo Bay (Buffels Bay) ab, ein kleiner Ferienort auf einer schmalen Landzunge, von den Einheimischen nur kurz „Buffs“ genannt. Nennenswerte Übernachtungsstätten gibt es hier nicht (nur Selbstversorger-Apartments und zwei Campingplätze), dafür aber Beschaulichkeit und die Gelegenheit zum Strandspaziergang bis nach Brenton-on-Sea. Das von Cape Nature geführte Goukamma Nature Reserve, dessen Hauptquartier und Selbstversorgerhäuschen an der Straße nach Buffalo Bay liegen, beeindruckt durch die Sandklippen, die oft versandete Flussmündung, Seevögel (u. a. Sekretäre, Fischadler), Affen und Buschböcke. Am Parkoffice kann man Kanus ausleihen. Das Naturreservat richtig zu erkunden, erfordert etwas Zeit. Zuerst muss man sich mit einer Handseil-Fähre selbst über den Goukamma River ziehen, um ins Naturgebiet zu gelangen. Einen weiteren Zugang gibt es hinter dem Lake Pleasant Hotel ein Stück weiter auf der N2.

b) Old Knysna-George Road

Die Straße ist die ehemalige Hauptverbindung zwischen Knysna und George. Sie führt oberhalb der Küstenebene und schlängelt sich dabei an Berghängen, durch Flusstäler, Wälder und fruchtbare Agrarflächen. Letzteren und der Tatsache, dass die Ingenieure vor über 100 Jahren noch nicht in der Lage waren, eine trockene Furt durch die Lagunenebene zu bauen, verdankt die abwechslungsreiche Strecke ihre Existenz. Unterwegs stelle man sich einmal vor, wie die ersten Autos sich die kurvigen Passstrecken entlang gequält haben und wie unerreichbar damals für die meisten die heute so stark frequentierte Lagunen- und Küstenebene gewesen ist. Hier oben blühte das Leben, liefen Kühe und Schafe, wurden Äcker bestellt, und Orte wie Rheenendal und Karatara waren wichtige Stationen auf der beschwerlichen Reise.

Nun aber scheint die Zeit auf der Hochebene stehengeblieben zu sein, selten trifft man auf ein Fahrzeug, und Geschäfte und Tankstellen gibt es kaum. Die Straßenverwaltung gibt sich ebenfalls wenig Mühe, die Schlaglöcher fachgerecht zu reparieren. Aus einer ehemaligen Lebensader wurde eine vergessene Backroad, einzig frequentiert von Farmern und ein paar wenigen Touristen. Diese Chance gilt es zu nutzen und den Gegensatz zu erleben, den Meer, fruchtbare Hochebene und Berge verleihen. Besonders reizvoll sind die Passstrecken und Strecken, die in Flusstäler hinunterführen. Hier regiert der Wald und die Laute der Vögel und sind einmalig.

Hinweis
Viele Abschnitte, besonders an den o.g. Passstrecken, sind nicht asphaltiert. Bei Regen werden diese Abschnitte rutschig. Fahren Sie entsprechend vorsichtig. Der Abschnitt zwischen Rheenedal und Woodville ist wenig befahren. Das verleitet zu leichtsinnigem Kurvenschneiden. Tun Sie das nicht, es fahren hier schon Autos und manchmal auch ein großer Bierlaster.

Streckenbeschreibung bis George

Entweder man nimmt kurz hinter Knysna, direkt hinter der Lagunenbrücke, die Piste über den Phantom Pass, bekannt für die artenreiche Vogelwelt, oder aber man fährt 2 km weiter westlich von der N2 über die Asphaltstraße in Richtung Rheenendal. Nach einigen Kilometern treffen beide Straßen wieder aufeinander – von hier bis Milkwood zieht sich nun der Rheenendal Ramble hin, ein Abschnitt, der mit kleinen Farmküchen, Shops, Wanderwegen und Natur auf sich aufmerksam macht. Kurze Zeit später geht es vorbei am historischen Portland Manor Hotel (s. S. 402). Totties Farm Kitchen & Country Store (inkl. Tankstelle, General Store und Post, Tel. (044) 389-0092) ein Stück weiter linker Hand, noch vor Rheenendal, lohnt unbedingt einen Stopp. Rheenendal, die größte Ansiedlung bis George, ist ein verschlafenes „Kuhdorf“.

Goldrush in Millwood

Ein 10-km-Abstecher führt von Rheenendal nach Millwood. Hier brach 1876 ein Goldrausch aus, der Hunderte von Glücksrittern anzog. Binnen kurzem wurden in Millwood 75 Häuser erbaut, einschließlich Bank, Postamt, Tanz-, Musikhalle und sechs Hotels. Nur 400 Menschen wohnten in festen Häusern, 700 Goldsucher begnügten sich mit Zelten. Das Gold war schnell abgebaut. So rasch, wie alle kamen, verschwanden sie wieder, ließen teils sogar Maschinen zurück. Zwei Gebäude stehen heute noch, von dem eines jetzt ein Museum beherbergt. Das nette Café ist nur unregelmäßig geöffnet, sodass man Proviant mitnehmen sollte. Der 6 km lange Millwood Mining Trail ist einfach zu erlaufen. Eine Seitenpiste führt den Fluss zur bezaubernden Jubilee Picnic Site hinauf, wo ebenso nach Gold gesucht wurde. Wer einen Hauch von Pioniergeist in sich verspürt, sollte sich den halben Tag Zeit nehmen, um den alten Glücksrittern auf die Schliche zu kommen.

Old (Seven) Passes Road

Weiter auf der Old (Seven) Passes Road beginnt nahe der Flusstäler jedes Mal der ursprüngliche Wald, zurück auf den Ebenen herrscht dann unendliche Weidefläche vor, hinter der sich majestätisch die Outeniqua-Berge erheben. An einigen Stellen führen Straßen zurück in die Lagunenebene. Zu empfehlen sind entweder die Strecke über Hoekville oder über Wilderness Heights. Erstere beschert einen schönen Ausblick über Wilderness, die zweite führt an der Abfahrt zur „Map of Africa“ (s. S. 408) vorbei. An der Old Passes Road beginnen einige Wanderwege. Infos zu diesen geben die Touristenämter sowie die Forst- und Parkbehörden. Zwischen Hoogekraal Pass und Woodville beginnt rechter Hand der schöne, aber beschwerliche Outeniqua Trail (Dauer mind. eine Woche). 6 km westlich zweigt eine Stichstrecke zu einem BigTree ab, einem der höchsten Yellowwood-Bäume der Gegend. Südlich von George erreicht die Straße die N 9/N 12.

Besser kann der Ausdruck „Garden Route“ nicht beschrieben werden:

„We built habitations of wood ... and sowed various seeds to enjoy the fruit thereof, such as pumkins, melons, onions and coriander ... the soil is excellent, and free from stones, though there are various hills. These, as also the valleys, abound with verdure and plants with sweet smelling flowers. The trees are numerous and large, In all parts it is watered by voluminous rivers and abundant and fine springs ... There is an infinite number of wild animals of extraordinary size, such as deer, wolves, seals, buffaloes, wild boars, monkeys and also tigers and elephants.“

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