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Landschaft in der kleinen Karoo - Foto von Winfried Bruenken (Amrum) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Cango Caves Tropfsteinhöhlen bei Oudtshorn

Weit verzweigte "Cango Caves" - Tropsteinhöle                     Die beeindruckenden und tief verzweigten "Cango Caves" - Tropsteinhöle

Die Cango Caves gehören zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlensystemen der Welt. In der Höhle herrschen 18°C (leichte Kleidung), und 416 Stufen sind auf der „Heritage-Tour“ zu bewältigen. Die „Adventure Tour“ ist nur für körperlich Fitte zu empfehlen.

Auch wer unter Klaustrophobie oder Übergewicht leidet, sollte diese Tour meiden. Es gibt ein Restaurant sowie einen Curioshop am Eingang. Touren müssen vorher anmeldet werden – am besten online!

Cango Caves, R328, 30 km nördl. von Oudtshoorn, Tel. (044) 272-7410, www.cango-caves.co.za, einstündige Heritage Tour, tgl. 9–16 Uhr zur vollen Stunde; 1½-stündige Adventure Tour, tgl. 9.30–15.30 Uhr zur halben Stunde.

Wunderwelt Tropfsteinhöhlen

Unter Tropfstein versteht man verschieden geformte Gebilde, die vorwiegend aus Kalziumkarbonat CaCo3 bestehen. Sie entstehen, wenn kalkreiches Wasser aus Gesteinsfugen herabtropft und verdunstet. An den Decken der Tropfsteinhöhlen bilden sich herabhängende Stalaktiten. Am Boden wachsen ihnen dann Stalagmiten entgegen. Manchmal verbinden sich Stalaktiten und Stalagmiten zu Stalagnaten als durchgehende Tropfsteinsäule.

Der Eingang zu den Cango Caves wurde schon in Urzeiten von San als Behausung genutzt, die auch die Wände bemalten. Doch ohne tragbares Licht konnten die Bewohner der Vorzeit nicht weit in die Höhle eindringen. Nur Fledermäuse verirrten sich in der Tiefe. Ihre Skelette wurden vom durchsichtigen Kalzit versteinert.

1780 stolperte zufällig ein Hirte in die Höhle, als er einem verwundeten Bock folgte, der hier verschwunden war. Der Mann erzählte die Entdeckung seinem Aufseher und dieser informierte den Farmbesitzer van Zyl über den Höhleneingang. Hochinteressiert, führte dieser bald darauf die erste Expedition tief in die Höhle und gelangte bis in den heute als van Zyl’s Hall bekannten Höhlenabschnitt. Dieser weist eine imposante Größe von 98 m Länge, 49 m Breite und 15 m Höhe auf und birgt ein besonders sehenswertes Tropfsteingebilde, die Cleopatra’s Needle (9 m hoch, schätzungsweise 150.000 Jahre alt).

Cango Caves PlanCango Caves Plan bei Oudtshoorn, South Africa von Anagoria - Own work, CC BY 3.0, Wikimedia Commons
Nach und nach gelangten Forscher weiter, bis sie nach 762 m vom Eingang glaubten, an das Ende des Höhlensystems gekommen zu sein. Bis hierher bezeichnet man die Höhle als Cango 1. Sie wurde so ausgestattet, dass Touristen die Schönheit dieser Unterwelt bequem bewundern können. Die größte Höhle im Abschnitt Cango 1 ist 107 m lang und 17 m hoch, die höchste Tropfsteinformation ist eine 12,5 m hohe Säule in Botha’s Hall.

Das Geheimnis um den weiteren Verlauf der Cango-Höhlen wurde erst in neuerer Zeit geklärt. 1956 begutachtete eine Expertenkommission die Höhlen und fand heraus: Wenn draußen der Atmosphärendruck fiel, strömte Luft aus der Höhle hinaus; stieg dagegen der Luftdruck draußen, so floss frische Luft in die Höhlen. Diese Beobachtung führte zu der Vermutung, dass es eine Fortsetzung der Höhlen geben musste. Allerdings versperrten verzwickte Tropfsteinformationen und Felsen den Weg.

Davon fasziniert, opferten zwei der Berufs-Guides, James Craig-Smith und Luther Terblanche, Jahre später einen großen Teil ihrer Freizeit, um das Geheimnis zu lüften. Im Devil’s Workshop folgten sie einem Luftzug, der sie zu einem schmalen Spalt führte. Monatelang vergrößerten sie die kleine Öffnung und gelangten schließlich am 17. September 1972 in ein neues Wunderland, das sie Cango 2 nannten und welches eine Gesamtlänge von 270 m aufweist.

Cango Caves TropfsteinhöhlenStraußenfarm Oudtshoorn von User: Bgabel at wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
Zur weiteren Erkundung wurden Spezialisten eingeladen. Sie fanden am Ende einen Wasserlauf, der Richtung Eingang zurücklief und sich etwa 20 m unterhalb der Höhlenebene befand. 1975 pumpte man das Wasser so weit ab, bis man dem Wasserablauf folgen konnte und in die Fortsetzung des Höhlensystems, Cango 3, gelangte.

Der neu entdeckte Abschnitt erwies sich mit 1.600 m Länge als doppelt so lang wie Cango 1 und 2 zusammen. Die erste Halle in Cango 3 alleine weist eine Länge von 300 m auf! Und man vermutet, dass dies noch nicht das Ende der Höhle ist (Cango 2 und 3 sind für Besucher nicht zugänglich).

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Die Cango Caves in Südafrika

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