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Kapstadt vom Signal Hill | Südafrika - Foto von Gossipguy - CC BY-SA 3.0 - Details im Impressum
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Als langjähriger Südafrika-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb Robert von Lucius über Politik, Sport, Kunst, Kultur und Religion zwischen Johannesburg und Kapstadt. „Nicht von hier und nicht von dort. Umbruch und Brüche in Südafrika“, erschienen im Mitteldeutschen Verlag, versammelt seine besten Texte und widerlegt das Klischee vom „verlorenen Kontinent“.

Südafrika BuchvorstellungIm Blickwinkel stehen das alltägliche Leben der afrikanischen Jugend in den Townships, aber auch das Wirken weltbekannter Persönlichkeiten: Künstler wie der »schwarze Picasso« Gerard Sekoto, Literaturnobelpreisträger wie Nadine Gordimer und John M. Coetzee, Musiker wie Miriam Makeba und Lucky Dube, Lichtgestalten wie Nelson Mandela und Erzbischof Desmond Tutu werden porträtiert. Ersichtlich wird auch der steinige Weg vom Apartheidstaat bis zur Aufhebung der Rassentrennung 1994 und zur Demokratie.

Der Band enthält zahlreiche Fotografien von Jürgen Schadeberg, die als eigenständige Kunstwerke neben von Lucius’ ebenso erhellenden wie atmosphärischen Texten stehen.

Der Autor

Robert von Lucius, geb. 1949, ab 1987 Korrespondent der F.A.Z. für das südliche Afrika, später für den gesamten Kontinent; seit 2006 Landeskorrespondent der F.A.Z. für Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt.

Der Fotograf

Jürgen Schadeberg, geb. 1931, 1950–1964 und wieder ab 1994 als Fotojournalist in Südafrika; Porträtfotograf, Momentaufnahmen; zahlreiche Bildbände.

Leseprobe

Lebensgefühl - Verloren für immer?

sa flag 80x80Schwarze Vorschulkinder wurden gebeten, Bilder zu zeichnen, die ihr Leben darstellen. Fast alle wählten dasselbe Motiv: Gewalt. Gewehrfeuer, Speere, Polizisten, die ein Dorf angreifen, fliehende Menschen, brennende Häuser waren die häufigsten Motive. Gewalt, so scheint es, prägt das Leben des schwarzen Südafrika und besonders seiner Jugend. Wirklich? Die Jugend der Townships trug den Kampf gegen die Apartheid, der mit den ersten freien Wahlen in der Geschichte des Landes im April 1994 ein symbolisches Ende fand. Danach aber denkt kaum jemand an ihren Einsatz. Einen Moment des Sieges, des Heldentriumphes, spüren die „Junglöwen“ allenfalls beim Machtübergang. Sonst stehen sie unbeachtet abseits. Ohne die blutigen Schüleraufstände in Soweto 1976 und 1986 sähe Südafrika anders aus. Ihre Opfer waren gewaltig, eine abgebrochene Ausbildung, zerbrochene Familien, Narben, die nicht heilen werden. Sind sie die Freiheitshelden, als die sie sich selber sehen, oder selbstzerstörerische rebellische Nichtsnutze, wie die Mehrheit weißer Südafrikaner glauben dürfte? Die „verlorene Generation“ wurde zum Schlagwort, mit dem nicht selten fast ein Drittel der Bevölkerung bedacht wurde: Jugendliche ohne Ausbildung, ohne Geld, ohne Hoffnung. Wenn aber Politiker über ihr Programm nach der Wahl sprechen und ihre Ziele, erwähnen sie die Wohnungsnot, Strom und sauberes Trinkwasser für alle, eine bessere Ausbildung für die nächste Generation, Arbeitsplätze. Über die Verlorenen sprechen sie nicht.

Pressestimmen

"Selbst am langjährigen Südafrika-Korrespondenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung konnte das allgegenwärtige Thema Vuvuzela nicht vorbeigehen. So berichtet er über das 'Satansinstrument', aber Lucius weiß in Nicht von hier und nicht von dort noch einiges mehr zu berichten über das Lebensgefühl, magische Orte, Versöhnung, Glaube, Kunst, Satire und Zensur. Das alles im Kurzgeschichten-Stil, aber durchaus lesenswert."
Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 6. Juli 2010

"Ein leicht lesbarer Überblick über 15 Jahre Neuanfang in Südafrika."
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 9. September 2009

"Weit davon entfernt auch nur die Nähe eines Tourismusführers zu suchen, will von Lucius die Neugier für die disparaten Phänomene des südafrikanischen Staates am Horn von Afrika wecken. Von Lucius’ Berichte und Reportagen sind vermittelnd und ohne einen Anflug arroganter Besserwisserei verfasst."
zitty, 11.-24. Februar 2010

240 S., geb. - ISBN 978-3-89812-644-1

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