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Johannesburg Skyline - Foto von Dylan Harbour (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

De Beers

De Beers - Cecil John Rhodes                                  De Beers Consolidated Mines Limited wurde am 12. März 1888
mit Cecil Rhodes als Vorsitzendem gegründet.
De Beers ist der größte Diamantenproduzent und -händler der Welt mit Sitz in London und Johannesburg. Seinen Namen trägt das Unternehmen wegen seiner ersten Mine in Kimberley auf der Farm der Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer. Aus historischen Gründen besitzt das Unternehmen heute nahezu ein Monopol auf den Diamantenhandel. Heute verkauft De Beers nur Diamanten aus eigenen Minen, von denen die meisten in Südafrika und Botswana liegen.

Die Anfänge von De Beers liegen in Kimberley 100 km westlich von Bloemfontein im südlichen Oranje Freistaat in der Republik Südafrika. Als 1866 auf dem Gelände der Farm der Brüder de Beer Diamanten gefunden wurden, verbreitet sich das sofort, so dass Diamantensucher aus allen Winkeln Südafrikas kamen und unkontrolliert zu graben begannen. Die de Beers verkauften notgedrungen die Farm und verließen die Gegend. Die Farm wurde umgehend in Schürffelder aufgeteilt, die an Diamantsucher versteigert wurden. Die kamen nach anfänglichen Sensationsfunden bald an ihre technischen Grenzen, denn aus geologischen Gründen muss mit zunehmender Tiefe immer mehr schweres Geröll in zunehmender Breite geräumt werden, um an die Lagerstätten der Diamanten zu gelangen. Der deshalb erforderliche Kapitalaufwand war von einzelnen Diamantschürfern nicht aufzubringen. Das "Big Hole" in Kimberley zeugt noch heute von den enormen Erdbewegungen, die für die endgültige Ausbeutung der Vorkommen bis zur Schließung der Mine 1914 nötig waren.

Das wurde die Stunde des Cecil Rhodes, aber auch die von Barney Barnato und einigen anderen. Sie kauften die Schürfrechte der Diamantensucher auf, die für diese nahezu wertlos geworden waren. Im Jahr 1880 begann deren Kampf um die Diamantenfelder. Rhodes versuchte es mit Koalitionen. Im April desselben Jahres vereinten er und Charles Rudd ihre Anteile, um den neuen Konzern zu gründen. Barnato zog noch im selben Jahr gleich und gründete mit seiner Familie die Barnato Diamond Mining Company, um ihren Anspruch in der ertragsreichen Kimberley Mine zu stärken. Nach einer Reihe von Fusionen gelang es Barnato 1887, eine dominante Position in der Kimberley Mine zu erlangen. Das aber half ihm nicht zur endgültigen Dominanz. Er war ein einfacher Mann aus dem Volke, der durch eigene Diamantenfunde ein Vermögen gemacht hatte. Ihm fehlte die gesellschaftliche Anerkennung, die Mitgliedschaften in den englischen Clubs, der Rückhalt am Hof und in den Banken des britischen Empires. Das alles hatte jedoch Rhodes, so dass beide ihre Anteile an der Mine in Kimberley aus wirtschaftlicher Opportunität zu De Beers fusionierten. Aus dem Rothschild-Archiv geht hervor, dass Cecil Rhodes zwischen 1890-1914 Aktien bei Rothschild besaß. (Quelle: Rothschildarchive.org /Foreign Accounts No. 6, 1890-1914 I/11/1-25, 25 volumes).

De Beers Consolidated Mines Limited wurde am 12. März 1888 mit Cecil Rhodes als Vorsitzenden gegründet. De Beers beinhaltete die gesamte De Beers Mine, drei Viertel der Kimberley Mine und kontrollierte Interessen in den Bultfontein und Dutoitspan Minen. Cecil Rhodes, Barney Barnato, F.S. Philipson-Stow und Alfred Beit waren nun die Hauptanteilseigner und Leiter von De Beers. Im Jahr 1890, wurde das London Diamond Syndicate gegründet, welches die gesamte Produktion von De Beers aufkaufte. Dieses Syndikat war der Grundstein, auf dem Ernest Oppenheimer die Diamond Corporation erschuf, die später die "Central Selling Organisation" wurde. Ab August 1893 war De Beers an der Johannesburger Börse gelistet.

Nun war der Weg frei für ein einzigartiges koloniales Monopoly. 1897 starb Barnato unter mysteriösen Umständen, als er auf dem Seeweg nach England reiste. Rhodes kaufte aus seinem privaten Vermögen für die ungeheure Summe von über 800 Millionen Pfund Sterling (schätzungsweise 60 bis 70 Mrd. € heutiger Kaufkraft, das Foto dieses Schecks ging damals weltweit durch die Presse als der über die höchste je ausgestellte Summe) von der britischen Krone Rhodesien und starb 1902 friedlich in der Cape Provinz. Seine angeblichen Letzten Worte "So much to do, so little done" sollen Queen Victoria persönlich eingefallen sein. Im selben Jahr kam dem Ernest Oppenheimer als Agent der A. Dunkelsbuhler & Co (Diamantenkauf) nach Kimberley. Durch den Besitz Oppenheimers Consolidated Diamond Mines (CDM) in Südwestafrika (jetzt Namibia) konnte 1924 die Anglo American Corporation Mitglied des London Diamond Syndicate werden. Damit war die britische Kontrolle und somit der jährliche Gewinn für das Empire gesichert. Der sogenannte Burenkrieg wurde aus diesen Gründen sowie wegen der Goldfunde am Witwatersrand geführt. Tatsächlich sollte er "Diamantenkrieg" heißen und als Symbol die aktuelle britische Krone haben, die nicht von ungefähr die größten und unzählige kleine Diamanten trägt. Sie ist Image und Marketing dieses Edelsteins schlechthin, die Queen ist mit Abstand das wichtigste Mannequin von De Beers. Die Royals wollen schließlich im Geschäft bleiben.

Der Diamantenriese De Beers produzierte Edelsteine mit einem Gesamtgewicht von 13,7 Mio. Karat (etwa 2700 kg) im Jahr 2004. Im Jahr 2003 hat das Unternehmen den Umsatz um sieben Prozent auf den Rekordwert von 5,5 Mrd. Dollar gesteigert. Dabei erwirtschaftete De Beers einen Gewinn von 676 Mio. Dollar. Für Werbung (Slogan: "Ein Diamant ist unvergänglich") gibt die Firma pro Jahr 180 Mio. Dollar aus. Anglo American hält 45% an De Beers, weitere 45% die Oppenheimer Familie. Nicky Oppenheimer ist Vorsitzender des Aufsichtsratrates. Des Weiteren gehören der De Beers Centenary (Schweiz) 50% der Debswana-(Botswana), 50% der Nambdeb-(Namibia) und 75% der Williamson-Mine (Tansania) in Afrika. Seit 2001 ist De Beers keine Aktiengesellschaft mehr und aus den Börse von Johannesburg und London ausgelistet.

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