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Südafrikas Flora und Pflanzenwelt  - Foto von Gossipguy - CC BY-SA 3.0 - Details im Impressum

Kapstadts Fynbos und andere Vegetation

Die Flora von Südafrika                                                                    Landestypische Vegetation in SüdafrikaAls Fynbos, ein Afrikaans-Begriff, der ursprünglich aus dem holländischen (fijn bosch) ist und mit „feiner Busch“ übersetzt werden kann, wird der Großteil der Vegetation des „Cape Floral Kingdoms“ bezeichnet. Fynbos bedeckt die Berge, Täler und Küsten­ebenen der Western Cape in einem halbmondförmigen Areal vom Gebiet nördlich der Cederberge über die Kaphalbinsel im Süden und entlang des Küstenstreifens bis Port Elizabeth. Fynbos besteht zum großen Teil aus Pflanzen, die an ihren harten, lederartigen und meist schmalen Blättern (Hartlaubgewächse) zu erkennen sind. Diese Pflanzenarten gedeihen auf nährstoffarmen Böden, brauchen nur wenig Wasser und geben wegen ihrer schmalen, harten Blätter den Sonnenstrahlen wenig Verdunstungsfläche.

Über 7.700 verschiedene Pflanzenarten gibt es unter dem Fynbos, eine beachtliche Zahl für so ein kleines Gebiet. Von diesen Arten sind ca. 70% endemisch für das Gebiet und es gibt sieben Pflanzenarten, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Allein 600 verschiedene Arten von Erikagewächsen oder Heide findet man unter dem Fynbos, im gesamten Rest der Welt gibt es nur 26 Arten. Auch die mehrstämmigen, buschartigen Proteen, die bis 4m hoch wachsen, gehören zum Fynbos. Sie besitzen ebenfalls harte Blätter und häufig prachtvolle Blüten. Weit über die Hälfte der weltweit 130 Arten der Gattung Protea kommen im Kapland vor, die Königsprotea (King Sugarbush – Protea cynaroides) mit ihrer bis zu 30cm großen rosafarbenen Blüte ist Südafrikas Nationalblume.

Fynbos und andere Vegetation aus SüdafrikaEbenfalls zur Fynbos-Vegetation gehören viele Riedarten und eine Vielzahl an Blütenpflanzen, die wir als Gartenpflanzen kennen, z.B. die Geranie. Auch findet man im Fynbos eine große Anzahl an Gänseblümchen und Zwiebel- und Knollenblumen, wie Fresien, Gladiolen, Lilien und Iris, die in ihrer unterirdischen Knolle oder Zwiebel Wasser speichern können.

Hinweis
Da viele der Fynbos-Pflanzenarten bedroht sind und die Erhaltung von großer Bedeutung im Naturschutz ist, sind fast alle Arten geschützt. Sie dürfen Pflanzen unter keinen Umständen ausgraben, können aber Pflanzen bei lizenzierten (!) Blumenhändlern oder im Geschäft im Kirstenbosch National Botanical Garden kaufen.

Die Kapflora ist ökologisch sehr empfindlich und die Tatsache, dass man viele Arten nur auf sehr kleinem Raum findet, macht die Vegetation sehr anfällig für Zerstörung und Ausrottung.

Eine große Gefahr für den Fynbos und die Pflanzenwelt generell bilden Pflanzen, die aus anderen Kontinenten eingeführt wurden und die einheimische Flora zurückdrängen. Diese Neophyten, die sich schnell verbreitet haben, überwuchern und verdrängen die empfindlicheren südafrikanischen Arten inzwischen.

Buschbrände und Fynbos

Buschbrände schaden der Fynbos-Flora nur kurzfristig, sie regeneriert sich schnell, und viele Arten werden erst durch die häufigen Feuer im Wachstum stimuliert. Das Feuer gehört damit zum natürlichen Ökosystem, nicht aber vorsätzliches Abbrennen durch den Menschen, in Südafrika veld burning genannt. Noch schädlicher ist die Überweidung mit Schafen und Rindern, da nach mehreren Jahren nur ungenießbare oder giftige Pflanzen überleben. Irgendwann ist eine solche Fläche dann auch als Weide wertlos.

Auch die städtische Expansion Kapstadts hat Naturflächen zerstört, so ist eine Reihe neuer Wohnviertel in den dünenartigen Cape Flats entstanden. Das Township Mitchell's Plain im Südosten Kapstadts ist ein Beispiel für den Siedlungsbau auf Sanddünen. Mitchell‘s Plain wurde zu Beginn der 70er Jahre für die farbige Bevölkerung errichtet. Dritte Ursache für das Zurückdrängen der einheimischen Flora ist die Einwanderung von Pflanzen aus anderen Kontinenten (vorwiegend aus Australien). Häufig verdrängen diese Neophyten die empfindlicheren südafrikanischen Arten.

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Into the Fynbos: Conserving Biodiversity in the Cape Floristic Region

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