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Tiere in Südafrika - Foto von Geoff Gallice (Flickr) [CC BY 2.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Schlangen in Kapstadt und Südafrika

Grüne Mamba (Dendroaspis angusticeps)Grüne Mamba (Dendroaspis angusticeps) im Reptilpark, Garden Route Game Lodge

Für Wanderer und Camper gilt:

Lehrsatz 1:
Das Risiko, an Schlangenbiss zu sterben oder ernsthaft Schaden zu nehmen, ist äußerst gering.

Sehen wir es aus der Sicht der Schlange: Der Mensch ist keine Beute, sondern eine Gefahr. Wenn sie flüchten kann, warum sollte sie zubeißen?

Lehrsatz 2:
Keine Schlange ist aggressiv, außer der schwarzen Mamba im Kern ihres Territoriums.

Gift ist für Schlangen wertvoll und wird nicht verschwendet. Wenn sie doch beißt, überlegt sie, welcher Aufwand sinnvoll ist. Fühlt sie sich angegriffen, herrscht Panik, also wird sie ihr Gift einsetzen. Stört der Mensch zufällig, genügt ein "trockener" Biss. Ausnahme: Junge Schlangen beißen immer giftig.

Lehrsatz 3:
Nicht jeder Biss einer Giftschlange ist giftig.

Welche Erfahrung hat die Schlange mit Menschen? Afrikaner haben panische Angst vor Schlangen, sie machen erst einen Satz und versuchen sie dann zu töten. Weiße haben ebenfalls Angst, aber bleiben meist defensiv. Also reagieren Schlangen in ländlichen, dicht besiedelten Gebieten, wo sie oft Attacken erleben, eher giftig. In menschenarmen Gebieten werden sie flüchten oder ruhig bleiben und allenfalls trocken beißen.

Lehrsatz 4:
In traditionellen Siedlungsgebieten ist das Risiko höher als anderswo.

Schlangengifte wirken unterschiedlich. Es genügt hier, 2 Arten zu unterscheiden. Kobra, Mamba: Nervengift, "neurotoxisch", greift Organfunktionen an (Lungenversagen, Erstickungstod). Wenig Schmerzen. Puffotter: Zellgift, "cytotoxisch", wirkt auf das umliegende Gewebe. Starke Schmerzen am Biss. Puffottergift kann tödlich sein, wenn es schnell über die Blutbahn ans Herz gelangt.

Lehrsatz 5:
Nur Kap-Kobra und Schwarze Mamba sind akut lebensgefährlich!

Interessanter Artikel zu Schlangen in Südafrika und wie sie wirklich sind...

Maßnahmen bei Schlangenbissen in Südafrika

Gefleckte grüne Busch-Schlange    Gefleckte grüne Busch-Schlange am Strand zwischen Haga-Haga und Double MouthMaßnahme 1:
Patienten zu Boden bringen und ruhigstellen!

Die Schlange in Ruhe lassen, sie hat noch mehr Gift. Ein Arzt muss zur Behandlung die Art nicht kennen, ihm genügen die Symptome

Maßnahme 2:
Wunde betrachten.

Ist klare Flüssigkeit sichtbar, kann es Gift sein, abwischen - sonst nichts! Jedes Reiben oder Saugen ist schädlich. Ist die Wunde trocken, geht man vorerst von einem giftlosen Biss aus. Allenfalls Blut abwischen.

Maßnahme 3:
Symptome abwarten! Abtransport organisieren oder Biwak einrichten.


Notmaßnahmen bei Schlangenbissen

Kap-Kobra in einem BaumKap-Kobra in einem Baum am Campingplatz des Bontebok-Nationalparks

  • Puffotter: nicht bandagieren (Biß schwillt an). Ein Verband würde die Zirkulation behindern und den lokalen Schaden vergrößern.
  • Kobra/Mamba: Patient und Glied ruhigstellen, dann Arzt mit Gegengift. Evtl. Druckverband auf die Wunde, nie abbinden.
  • Bei Atemstillstand künstlich beatmen, das ist lebensrettend!
  • Speikobra/Rinkhals spucken ins Auge, das Zellgift kann zu Erblindung führen. Spülen, notfalls mit Urin.

Wie immer gilt: Keine Therapie ohne Diagnose! Aber: Jedes Bißopfer muss zur Überwachung in ärztliche Fürsorge.

Cape Town Poison Unit: 021 689 5227

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