Artikel aus Kapstadt und Südafrika
Wir danken den verschiedenen Autoren für die interessanten Neuigkeiten aus der Politik und Wirtschaft in Südafrika. Neue Artikel werden im Monatsrythmus hinzugefügt. Wenn Sie selber interessante Neuigkeiten haben, senden Sie uns diese bitte zu.
In Südafrika ist das Braai eine Philosophie und Lebensart und kann mit dem deutschen Wort Grillen nur sehr unzureichend beschrieben werden. Freunde von mir, die sich in Südafrika ein Haus gebaut haben, wurden von ihrem Architekten aufgeklärt, dass sie unbedingt einen ordentlichen Braai bauen müssen, weil dem Haus sonst etwas ganz Entscheidendes fehlt. Und gegrillt wird natürlich mit Holz, das zu einer Pyramide aufgeschichtet wird und herunterbrennt, bis auf der Glut gegrillt wird.
Roman von Ulf Iskender Kaschl. Aufregende Entdeckungsreise im multikulturellen Regenbogenstaat Südafrika. „Kapstadt - Es gibt keine schönere Stadt, keine wildere, keine, die so viele Widersprüche in sich vereint“, schreibt Elke Naters. Diese Wildheit und Schönheit beschreibt Ulf Iskender Kaschl in ‚Roadmovie Kapstadt’ und bentutz sie als Kulisse für eine aufregende innere und äußere Entdeckungsreise seines Protagonisten Alexander, der im Abstand von 10 Jahren zweimal für längere Zeit in Südafrika lebt.
wie viele Wracks vor der Kaphalbinsel liegen? Offiziell sind es dreiundzwanzig, darunter der legendäre „Flying Dutchman“, der 1680 versank, dessen Kapitän Hendrik van der Dekken seither aber immer wieder aus den Wellen auftaucht … In einer solchen Phase, man schrieb exakt 200 Jahre später, soll er King George V. begegnet sein und jenem erzählt haben, dass auf dem Meeresgrund „dortselbst noch viele Schiffe mehr“ liegen würden, allesamt gekentert auf den riesigen heimtückischen Riffen am Kap der Guten Hoffnung.
Wo nicht nur Weine das Prädikat „superb“ verdienen – eine Tour Savour über das „Kap am schönsten Ende der Welt.“ Es muss jemand hier gewesen sein über Nacht. Jemand mit riesigen Eimern voller Farbe und übergroßen Pinseln. Dieser Jemand hat die Spitze Südafrikas vom Kap der Guten Hoffnung bis nach Cape Town, Stellenbosch, Paarl und Franschhoek bemalt. Hat die vom langen heißen Sommer angestaubten Konturen des Table Mountain und die der Twelve Apostels neu umrissen, die stickige Atmosphäre aus Kapstadt wegradiert und selbst der Gischt am Kap wieder einen angemessenen Schwung verpasst.
Es muss jemand hier gewesen sein über Nacht. Jemand mit riesigen Eimern voller Farbe und meterbreiten Malpinseln. Dieser Jemand hat Südafrika vom Kap der Guten Hoffnung bis zur Kleinen Karoo bemalt, hat die graubraune Tristesse dieser Halbwüste in einen Garten Eden verwandelt. Noch gestern wirkte die Landschaft zwischen Cape Town und Oudtshoorn abweisend, harsch und unwirtlich. Mit ein paar Köcherbäumen zwischen den Felsen am Horizont, staubigen Akaziensträuchern, Kopok- und Quassiebüschen. Heißer Wind war von den steilen Wänden der Outeniqua- und Langebaan Mountains ins Tal geströmt, hatte papiertrockene Kamillenbüsche wie tanzende Derwische über die Hügel getrieben und sich mit der heranströmenden Luftfeuchtigkeit vom Kap zu einer undurchdringlichen Atmosphäre vermischt – schwer und grau wie Gestein.
Vor gut 350 Jahren von den ersten weißen Siedlern am afrikanischen Südkap als Houtbaatjen (holländisch: Holzbucht) gegründet, ist der kleine Fischerort Hout Bay in der Table Bay, mit Blick auf die grandiose Bergkette der Twelve Apostels, auf den Sentinel und den Chapman´s Peak heute einer der exklusiven Vororte Cape Towns. Unkapriziös allerdings, mit Einwohnern, die keine auffälligen Attribute brauchen, um der Welt zu beweisen, dass sie “top class” sind.
Eben noch bestand das Dasein aus einförmigem Alltag, da öffnet sich, nur einen nächtlichen Flug von zu Hause entfernt, die Tür zu einer Welt voller Exotik und Faszination. Eben noch reflektierten allzu bekannte Szenerien nichts als Tristesse und Unruhe, da taucht man ein in einen Kosmos ausdrucksvoller Lebensart. Willkommen in Südafrika! Willkommen in Cape Town – es gibt kein schöneres „Ende der Welt“.
Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, denn nachfolgend erzählen wir die älteste überlieferte Legende der südafrikanischen Urbevölkerung, den KhoiSan. Bis heute sind sie in unserem Sprachgebrauch als „Buschmänner“ bekannt, als Ableitung von dem Begriff Bosjeman, Buschmann im Sinne von Streuner. Die Buren verpassten den klein gewachsenen Menschen mit ihren faltigen Gesichtern diese Bezeichnung und in ihrer menschenverachtenden Art hatten sie die Bosjeman sogar zur Jagd frei gegeben. Doch das ist ein andere Geschichte, viel trauriger auch als jene, die wir hier erzählen.