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Kriminalität und Statistik in Südafrika

Armenviertel sind zugleich die Townships                               Die Townships von Kapstadt sind die Orte höchster Kriminalität...Die Kriminalität in Südafrika ist ein sehr großes Problem. Das Land hat eine der höchsten Verbrechensraten weltweit. Nur in Kolumbien ist die Lage noch drastischer. Nach einer Studie der Vereinten Nationen für die Jahre 1998 - 2000 ist Südafrika trauriger Spitzenreiter in den Bereichen Mord durch Feuerwaffen, Totschlag, Vergewaltigung und Körperverletzung. Es belegt außerdem Platz zwei im Bereich Mord und Platz vier bei Raubüberfällen.

Die Gründe für die Kriminalität liegen hauptsächlich an den großen sozialen Ungleichheiten und den extremen Gegensätzen von armen (meist schwarzen) und reichen Bürgern in den Städten Südafrikas. Zu Beginn der 2000er Jahre wird die Kriminalitätsrate mit zunehmendem Erfolg verringert, was hauptsächlich an der immer stärker wachsenden schwarzen Mittelschicht liegt, durch die sich die Kluft zwischen Reich und Arm nicht weiter vergrößert.

Da die Arbeitslosigkeit in der schwarzen Bevölkerungsgruppe aber immer noch besonders hoch ist und dort oft extreme Armut herrscht, sind auch überdurchschnittlich viele arme Menschen von Verbrechen betroffen. Unter dem Apartheidsregime existierte eine brutale Polizeibehörde, die das Kriminalitätsproblem mit gegen die Menschenrechte verstoßenden Methoden zu lösen versuchte. Nach dem Übergang zu einer demokratisch gewählten Regierung wurde im Polizeiapparat ein Vakuum hinterlassen, das bis heute nicht gefüllt werden konnte. Seit einigen Jahren wird die Polizei jedoch in allen Bereichen verstärkt und das aus New York bekannte Zero-Tolerance-Konzept wird auch in Südafrika übernommen. Dies bedeutet, dass auch kleine Straftaten mit hohen Strafmaßnahmen geahndet werden. Zur Verringerung der Kriminalität ist die Innenstadt Johannesburgs heute mit Überwachungskameras ausgestattet.

Kriminalitätsstatistik aus Südafrika

Nach der Kriminalitätsstatistik der südafrikanischen Polizei wurden im Jahr 2005 mehr als 55.000 Vergewaltigungsfälle gemeldet, was einem Zuwachs gegenüber 2001 von 1,5% gleichkommt. Des Weiteren wurden mehr als 267.000 Fälle von Körperverletzung registriert. Die Anzahl der Morde im Land konnte zwischen 2001 und 2005 um mehr als 12% reduziert werden und lag 2005 bei etwa 18.000 gemeldeten Fällen. Eine südafrikanische Besonderheit ist das so genannte Carjacking, bei dem das Auto gewaltsam entführt wird. Sollte der Fahrer Widerstand leisten, wird er häufig erschossen. Auch ohne Widerstand kann dies jedoch oft passieren, um ihn als Zeugen auszuschalten. Im Jahr 2005 wurden auf diese Weise 12.400 Autos entführt. Diese Zahl konnte im Gegensatz zu 2001 um mehr als 20% verringert werden. Weitere 81.900 Fahrzeuge wurden auf übliche Weise gestohlen und in 142.450 Autos wurde eingebrochen.

Da das Problem der Kriminalität im südafrikanischen Alltag bis heute präsent ist, hatte dies in der Vergangenheit zum Teil weitreichende Konsequenzen für das gesellschaftliche Leben. Viele wohlhabende Südafrikaner zogen in die Vororte, um dort in abgesperrten und bewachten Wohnvierteln zu leben und die relative Sicherheit in den Vororten genießen zu können. Die Nachwirkungen dieser Flucht aus der Innenstadt sind heute noch besonders in Johannesburg zu beobachten, wo das Stadtzentrum nahezu verlassen ist und das Leben sich in die noblen nördlichen Vororte von Sandton verlagert hat.

Südafrikas Probleme

Trotz der Aufwärtstendenz in Südafrika seit den Wahlen 1994 gibt es noch immer sehr große soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der Bevölkerung leben in Townships außerhalb der Städte. Dabei handelt es sich um Wohnviertel, in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch heute noch sehr niedrig ist. Die Spanne zwischen armer und reicher Bevölkerung ist nach wie vor groß.

Während die reichen Einwohner des Landes, vorwiegend Weiße, in abgeschlossenen Wohnsiedlungen leben, die oft von Zäunen und Sicherheitspersonal umgeben sind, wohnt die Mehrzahl der Armen, hauptsächlich schwarze Bürger, in den Townships und findet nur schwer Anschluss an die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeitenten des südafrikanischen Staates. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem. Ein weiteres großes Problem ist die enorm hohe Kriminalitätsrate und die Brutalität der Verbrechen, die sich besonders in den großen Städten manifestiert hat.

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