Öffentlicher Busverkehr in Kapstadt
Noch preiswerter als mit der Eisenbahn - und vor allem flotter - fährt man mit dem gut ausgebauten Überland-Bussystem in Südafrika.
Die regelmäßigen, pünktlichen Verbindungen sind ein Vorteil, allerdings werden nur die größeren Städte verbunden. Schwierig wird es dann, die meist abseits gelegenen touristisch interessanten Stellen (z.B. den Nationalparks) zu erreichen.
Die überall zu sehenden kleinen Minibusse in Kapstadt - meist nur von Schwarzen genutzt und hoffnungslos überfüllt - kann man nicht reservieren. Ebenso sind diese Minibusse wegen Überladung und z.T. nicht verkehrssicherem Zustand oft in Unfälle verwickelt. Mehr Infos dazu unter "Taxis".
Der Hauptbusbahnhof für die unbequemen, aber flächendeckend bis in die Vorstädte eingesetzten Golden-Arrow-Busse ist am Grand Parade (Castle Street). Zum Indischen Ozean (Muizenberg, Simon’s Town) jedoch gelangt man am besten mit der Metrorail.
MyCiTi - Busse
Viel besser fährt man entlang der Atlantikküste (Melkbosstrand/Duynefontein/Atlantis/Mamre im Norden, im Süden bis Hout Bay), in der Innenstadt, zur V&A Waterfront, nach Woodstock, Vredehoek, Oranjezicht sowie zum Airport, nach Khayelitsha, Mitchells Plein und zur Century City/Canal Walk mit den MyCiTi-Bussen. Das Netz wird noch ausgebaut. An vielen Stellen verfügen die MyCiTi-Busse über eigene Fahrspuren.
Zentraler Start- und Zielpunkt für die Hauptlinien ist das Civic Centre (Hertzog Blvd.) in der Innenstadt. In der Peripherie gibt es einige Extralinien. Die Ticketpreise sind tageszeitenabhängig (Peak Fare/Saver Fare), aber insgesamt günstig. Als etwas umständlich erweist sich das Bezahlen. Es funktioniert (außer im Airport-Bus) ausschließlich bargeldlos. Hierzu muss man sich an den größeren Haltepunkten (MyCiTi-Kioske) bzw. in Geschäften entlang der Strecken (Spar-Supermärkte, Tankstellen, Cafés etc.) einmalig die Myconnect-Karte kaufen und diese mit Guthaben aufladen.
Dabei sollte man überschlagen, wie oft man fahren möchte, denn es gibt kein Geld zurück. Die Karte hält man im Bus bzw. an den Zugängen zu den größeren Stationen an den Fahrscheinautomaten (1 Piep = okay, 2 und mehr Pieps + gelbes Licht = okay, aber weniger als R 20 übrig). Klingt aufwendig, doch hat man erst einmal eine aufgeladene Karte, freut man sich über ein modernes System mit zwischen ca. 6 und 22 Uhr im 10- bis 30-Minutentakt verkehrenden Bussen. Es gibt auch Monatskarten. Infos: Tel. 0800-656-463, www.myciti.org.za.
MyCiti - „Rapid Transit Bus System“ in Kapstadt
Nach Jahren des wirtschaftlichen Wachstums und der Zunahme von Verkehrsstaus scheint nun ein Silberstreif am Horizont zu erscheinen. Das bisher von rücksichtslosen Taxifahrern in TÜV-losen Minibussen und altersschwachen Doppeldecker-Bussen dominierte Bild des öffentlichen Nahverkehrs wandelt sich.
Autofahrer in Johannesburg, Kapstadt und Durban stehen dieser Tage noch länger im Stau, von wo aus sie den Bau der neuen Busspuren aus rotem Stahlbeton beobachten können. Das neue System ist nicht einfach eine Implementierung von Busspuren, die in der Vergangenheit nicht nur durch die Minibus-Mafia missbraucht wurden, sondern umfasst ein Netz von eigenen, durch Bordsteine von den übrigen Fahrbahnen abgetrennten Fahrspuren, auf der nur die Busse des neuen Systems von Stop zu Stop fahren.
Diese Busse werden über ein elektronisches Steuerungssystem zentral überwacht und erhalten an allen Kreuzungen grüne Welle. Darüber hinaus wird die exakte Ankunftszeit wie schon aus Europa gewohnt auf die Minute angezeigt. Das System besteht aus zwei Teilen, den „Trunk Routes“ auf denen die neuen Busse verkehren und den „Feeder Routes“ auf denen kleinere Zubringerbusse fahren, um Fahrgäste zu den Stationen zu bringen.
Der Fahrpreis wird sich nach der zurückgelegten Entfernung richten und über spezielle „PayCards“ entrichtet, ein Fahrkartenkauf in den Bussen ist nicht vorgesehen. Während die ersten Teilstrecken in Johannesburg bereits in Betrieb gehen, müssen potenzielle Fahrgäste in Kapstadt und Durban noch etwas warten. Das gesamte System soll bis zum Jahr 2015 auch alle Außenbezirke erreichen.
Aktueller Plan des MyCiti-Netzwerks - als Fahrplan empfehlen wir die MyCiti-App (Android)