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Townships in Kapstadt | Südafrika - Foto von Martinv [CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Hostels in Kapstadts Townships

Altes Hostel in der Rhodes Raad in Langa                                                                 Altes Hostel in der Rhodes Raad in LangaNach dem 2. Weltkrieg setzte in Südafrika eine stürmische industrielle Entwicklung ein. Besonders der Bergbau und die sich darum entwickelnde Großindustrie boomte. In Kapstadt nahmen hauptsächlich die kleinen und mittleren Betriebe einen rasanten Aufschwung. Der Bedarf an billigen Arbeitskräften war kaum zu denken und man griff auf die "Homelands" Transkei und Ciskei zurück, mit ihren Massen an billigen und arbeitswilligen Menschen.

Da aber nur junge Männer gebraucht wurden, entwickelte man das System der Wanderarbeiter, d.h., die Männer durften sich nur ohne ihre Familien und nur solange sie Arbeit hatten, in den Townships aufhalten. Eigens für sie baute man Wohnheime, "Hostels", in denen sie unter menschenunwürdigen Bedingungen lebten. 10-12 Männer waren in Räumen von kaum 30 qm untergebracht, die sanitären Anlagen bei weitem nicht ausreichend. Unter diesen Lebensbedingungen standen Konflikte, Alkohol und Gewalt auf der Tagesordnung.

hostels langa 19Das Leben spielt sich zwischen den Blocks abNach Beendigung der Apartheid und Aufhebung der entsprechenden Gesetze, holten die ehemaligen Wanderarbeiter ihre Familien aus den Homelands in die Townships.

Jetzt leben hier oft ganze Familien in einem Raum, die Eltern schlafen im Bett und die Kinder auf dem Fußboden, mitunter können die Kinder erst schlafen gehen, wenn die Eltern im Bett sind.

sivujele luyyanda 21Brüder Siuujele und LuyyandaMit Hilfe von Geldern der deutschen Regierung wurde in Langa begonnen, die alten, verwahrlosten Hostels zu modernisieren und zu farbenfrohen Apartmenthäusern umzubauen.

Ein Apartment besteht aus 4 kleinen Räumen und einer Toilette, auf dem Flur gibt es Wasser und eine Kochecke.

hostels 19Typisches Schlafzimmer in "altem" HostelWir besuchten die Brüder Sivujele und Lujanda, die in einem modernisierten Hostel für 150 Rand im Monat in einem Zimmer zur Miete wohnen. Sie arbeiten in einer Kartonfabrik in Epping, unweit der Hostels und sind froh, so einen preiswerten Wohnraum gefunden zu haben. Vor 3 Jahren kamen sie aus Umtata (Ost-Kap Provinz). Die kleinen Farm ihrer Eltern erwirtschaftet
nicht genug, um eine große Familie zu ernähren. Darum zogen die Brüder in die große Stadt um hier Arbeit und Glück zu finden. In der Nachbarschaft wohnen hauptsächlich junge Leute, im Block gegenüber Familien. Man hilft sich gegenseitig, hier funktioniert die Gemeinschaft - Ubuntu.

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