Das Kreuz des Südens
Das wohl bekannteste Sternbild des südlichen Sternenhimmels ist das Kreuz des Südens und jeder Besucher des südlichen Afrika hält Ausschau nach dieser markanten Konstellation.
Das Southern Cross, das nur südlich des 28. Grads nördlicher Breite zu sehen ist, liegt in einem relativ hellen Abschnitt der südlichen Milchstraße und ist das flächenmäßig kleinste, aber auch ein relativ auffälliges Sternbild.
Vier sehr helle Sterne und ein weniger heller Stern, der zwischen dem unteren und dem rechten Stern liegt, bilden ein markantes Kreuz am Himmel. Unweit des Kreuzes sieht man zwei auffällige Sterne, die sog. Zeige-Sterne oder „pointers“. Auffallend ist auch eine südlich des Southern Cross gelegene Dunkelwolke, der „Kohlesack“.
Oft wird das Southern Cross mit dem nahe gelegenen False Cross verwechselt; Ersteres hat die Form eines Drachen, Letzteres eher die eines Rhombus. Das False Cross hat keinen fünften Stern, ist weniger hell und hat nicht die markanten „pointers“ des Southern Cross. Auch scheint sich das Kreuz des Südens je nach Uhrzeit und auch Jahreszeit zu drehen und erscheint an einer anderen Stelle; aber tatsächlich ist es die Erde, die sich dreht.
In der Antike wurde das Kreuz des Südens zum Sternbild des Centaurus gezählt, später dann herausgelöst und fortan diente es den frühen Seefahrern als Orientierungshilfe für die Ermittlung des Himmelssüdpols. Weil es am Südhimmel keinen deutlich sichtbaren Polarstern gibt, wurde das Kreuz des Südens zum Wegweiser am südlichen Firmament, ähnlich wie der Große Wagen im Norden. Um das Southern Cross identifizieren zu können, ist es hilfreich, die Südrichtung zu wissen. Je nach Jahreszeit steigt das Kreuz zu unterschiedlichen Uhrzeiten über den Südhorizont. Die Längsachse des Kreuzes weist mit dem hellsten der Sterne bei viereinhalb- bis fünffacher Verlängerung ungefähr auf den südlichen Himmelspol. Wenn man es noch genauer haben möchte, sollte man sich der „pointers“ bedienen. Wenn man diese Sterne verbindet und von der Mitte der Verbindungsstrecke die Senkrechte zieht, so kreuzt sie die beschriebene Verlängerung der Längsachse des Südkreuzes. Von diesem Kreuzpunkt fällt man dann die Senkrechte und bestimmt damit genau die Richtung des Südpols. Jetzt sollten Sie einen markierenden Pfeil auf dem Boden zeichnen, damit Sie auch tagsüber wissen, wo Süden ist.