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Kapstadt Banner und Panorama mit Tafelberg

Abstecher in den Norden bzw. den Osten der Cederberge bis Wupperthal

Die bis zum Wupperthal-Abzweig asphaltierte Strecke führt zuerst entlang der R 364 über den 922 m hohen Pakhuis Pass (Kliphuis-Campingplatz, ansprechend und schattig, verwaltet von Cape Nature). Schon der Blick von oben belohnt für den Ausflug. Östlich des Passes, wieder im Tal, passiert man die Farm Traveller’s Rest ($–$$, Tel. (027) 482-1824 bzw. (082) 554-9303, 29 Cottages). Wer hier nächtigt, kann sich im dazugehörigen Restaurant bekochen lassen (bis 17 Uhr, vorher anmelden, später nur bei mehr als 10 Personen). Gegenüber beginnt der Sevilla Trail, ein 4 km langer Wanderweg (hin u. zurück) zu San-Zeichnungen.

Bushman’s Kloof Resort / Wilderness Reserve

Ganz anders dagegen, ausgesprochen luxuriös, stellt sich das nahe Bushman’s Kloof Resort/Wilderness Reserve dar: Die 7.500 ha große Wildfarm liegt am Fuße der Cederberge. Hier bekommt man zahlreiche, auf Führungen hervorragend erläuterte San-Zeichnungen zu sehen. Einige sollen über 10.000 Jahre alt sein. Übernachtet wird in eleganten Chalets bzw. im renovierten Herrenhaus der Farm. Auf dem Gelände gibt es zudem viele Pflanzen (750 Arten) zu entdecken, auch können Vögel (150 Arten) und einige andere, „Afrika-typische“ Tiere (Zebras, Antilopen etc.) beobachtet werden. Die vom Aussterben bedrohte Karakal-Katze wurde hier wieder angesiedelt. Nach einem erlebnisreichen Tag kann man sich im Spa verwöhnen lassen.

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BUSHMANS KLOOF WiLDERNESS RESERVE and WELLNESS RETREAT

Wem das zu teuer ist, der fährt weiter und zweigt in Richtung Wupperthal ab. Kurz darauf lockt ein Ausblick auf kleine Berge und weit entfernte Plateaus. Kein Wunder, dass dieser Punkt „View of Africa“ genannt wird. Einige Kilometer weiter fällt die Piste ins beeindruckende Bidouw Valley (Wildblumenblüte, Rooibos- sowie Obstanbau) ab, in dem sich Farmen auch als Unterkünfte anbieten. Hinweis: Die Piste entlang des Bidouw River nach Osten zur R 355 ist sehr rauh und für die Durchquerung des Doring River (nur in der Trockenzeit möglich) weiter östlich benötigt man ein Geländefahrzeug!

Wupperthal

Kirche in WupperthalKirche in Wupperthal - Janek Szymanowski, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia CommonsNach einem weiteren Pass ist schließlich Wupperthal erreicht. Der kleine Ort wurde rund 100 Jahre bevor sich die Gemeinden im deutschen Wuppertal zur gleichnamigen Stadt zusammenschlossen gegründet.

Baron Theobald von Wurmb und Johann Gottlieb, zwei Missionare der Rheinischen Mission, benannten sie nach der Gegend am Fluss Wupper, aus der sie stammten. Als die beiden Missionare 1829 in die Cederberge kamen, fanden sie bereits eine christliche Gemeinde der Khoi-San vor. Nach Abschaffung der Sklaverei zogen in den 1830er-Jahren viele Familien hierher, um ein Handwerk zu erlernen. Die Rheinische Mission zog sich 1962 zurück. Da die Bewohner nicht der Dutch Reformed Church unterstellt werden wollten, entschieden sie sich 1965, sich der Herrenhuther (Moravian) Mission anzuschließen.

Bis 2018 lebten ca. 4.000 Familien in und um Wupperthal, Nachkommen von befreiten Sklaven und von Seeleuten sowie San. Ein verheerendes Feuer zerstörte jedoch Ende 2018 einen großen Teil des Ortes, viele Familien zogen weg und der Wiederaufbau wird sich über Jahre hinziehen. Viele der ehemals strohgedeckten Gebäude werden wohl nicht wieder aufgebaut und zahlreiche Familien haben angekündigt, nicht wiederkommen zu wollen.

In der Umgebung wird Rooibos angebaut, der auch zur Herstellung von Seifen und Lotionen genutzt und in einem kleinen Shop im Ort verkauft wurde. Auch dieser brannte ab, soll aber wieder hergerichtet werden. In der von Johann Gottlieb Leipoldt (der von Beruf Schuster war) gegründeten Schuhmanufaktur, die nicht dem Feuer zum Opfer fiel, werden weiterhin die berühmten Feldschuhe (Veldskoens) in Handarbeit hergestellt und hier auch verkauft. Der Wiederaufbau war bei Redaktionsschluss noch im Gange.

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Wupperthal

Riel Dance

Der Riel Dance ist ein traditioneller Tanz der Khoi und San, der dank der Initiative des Bushman’s Kloof Resort wieder zum Leben erweckt wurde. Getanzt wird im Sand, oft auch ums Feuer herum. Dabei geht es um den kulturellen Ausdruck und oft werden Tiere nachgemacht. In erster Linie aber kommen hierbei die Freude der Menschen an der Musik und dem Tanzen zum Ausdruck. Info: Tel. (021) 437-9278, www.bushmanskloof.co.za. Riel Dances finden zu unregelmäßigen Terminen hier, aber auch in anderen Unterkünften oder in Dörfern wie Wupperthal statt.

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Wupperthal se kinders doen die Rieldans vir Namakwa Toere se groep

Tourist-Information

Olifants River Valley Tourism, Old Goal Museum, Ecke Main Rd./Ou Kaapse Weg, Clanwillaim, Tel. (027) 482-2024, www.clanwilliam.info, www.capewestcoast.co.za.

Wupperthal Tourism, Church Square, Tel. (027) 492-3410, www.wupperthal.co.za

Streckenhinweis um weiter nach Ceres zu fahren

heißt es nun umzukehren und auf gleicher Strecke nach Clanwilliam zurückzufahren. Die direkte Verbindung zwischen Wupperthal und der Hauptpiste bei Matjiesrivier (Strecke Algeria – Ceres) ist nur mit einem Fahrzeug mit ausreichender Bodenfreiheit, bei Nässe sogar nur mit einem Geländewagen zu schaffen. Toll ist sie aber! Sie führt durch den von Cape Nature verwalteten, 60.000 ha großen Rooi Cederberg Karoo Park. In seinem Südteil gibt es an den Bergen Rock Pools, Wanderwege, Felszeichnungen sowie Zebras, Springbok und Bergleoparden zu erleben. Doch kommt man nur mit Hilfe einer Buchung in einer der Unterkünfte zu den interessanten Punkten. Wer Einsamkeit liebt und hier nächtigen möchte, bucht sich z. B. bei Bakkrans ein (4 km nördl. von Matjiesrivier, Steinhäuser, mind. 2 Nächte, Selbstversorger, Tel. (083) 261-1934, (027) 482-2815, rooicederberg.co.za. Wer keinen Geländewagen fährt, wird aus Keurbosfontein, von Süden anfahrbar, abgeholt).

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