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Johannesburg Skyline - Foto von Dylan Harbour (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Frühe Geschichte - San und Khoikhoi

Geschichte der Khoisan in Südafrika                                               Khoisan in Südafrika - Quellenhinweis Foto: Wikipedia

Menschen lebten in Südafrika schon vor 3 Mio. Jahren

Dass sich die Wiege der Menschheit (cradle of mankind) in Afrika befindet, ist allgemein bekannt. Ausgrabungen einiger der ältesten paläoanthropologischen Fossile beweisen, dass es Vor- und Frühformen des Menschen (Australopithecus africanus = afrikanischer Südmenschenaffe) bereits vor mindestens 3 Mio. Jahren im südlichen Afrika gab. Die kürzlich gefundenen Überreste des Australopithecus sediba versprechen weitere Einsichten in die verschiedenen Linien, die dem Menschen zugrunde liegen könnten. Knochen- und Steinwerkzeugfunde belegen nicht nur das Auftreten des Homo sapiens in Südafrika vor 70.000 Jahren, sondern weisen auch darauf hin, dass sich hier vor über 100.000 Jahren Gruppen der Familie Hominidae befanden.

Verdrängte San

Das Sammler- und Jägervolk der San gilt zwar als eine der ältesten Bevölkerungsgruppen Südafrikas, zur Urbevölkerung Südafrikas gehören sie jedoch nicht. Sie stammen aus den ostafrikanischen Savannen, wo sie anderen Hirten- und Bauernvölkern weichen mussten. Von den nach Süden vorrückenden Bantu und von den sich aus dem
Süden ausbreitenden Weißen aus ihren Jagdgebieten verdrängt, leben heute nur noch wenige San im südlichen Afrika, vor allem in der Kalahari (Namibia) und deren Randgebieten. Während ihre materielle Kultur sehr einfach ist, sind die San durch ihre
Kunst berühmt geworden: Sie schufen Felsreliefs und vor allem Felszeichnungen und -malereien.

Während die San bereits vor 15.000 bis 25.000 Jahren im südlichen Afrika ansässig wurden, kamen die nomadischen Khoikhoi (Mensch-Menschen = die wahren Menschen) oder Khoi erst vor ca. 2.500 Jahren in dieses Gebiet. Sie betrieben Viehzucht
(Schafe, Rinder) und besiedelten große Teile der Westhälfte Südafrikas und damit auch die Gegend ums Kap, die dank ihres Wasserreichtums für Viehzucht hervorragend geeignet war. Der Ausdruck Khoisan bezieht sich auf beide Bevölkerungsgruppen, die mit- und nebeneinander lebten, auch wenn ihre Betätigungsfelder, Viehzucht und Jagd, sie zu Konkurrenten machten. Durch die Zuordnung zu Wildbeutern oder Viehzüchtern in der westlichen Hälfte Südafrikas wurde gleichzeitig die soziale Stellung festgelegt: Die Viehzucht galt als höherwertig, und demnach konnte es vorkommen, dass ein San für einen Viehzüchter arbeitete, jedoch nicht umgekehrt.

„Hottentotten“ sagten nur die ersten Holländer

Es waren die Holländer, die im 17. Jh. die Khoikhoi als „Hottentotten“ bezeichneten, was auf ein immer wieder gesungenes Wort bei deren Begrüßungstänzen zurückzuführen ist. Von den holländischen Siedlern wurden die San als bosjesmans bezeichnet, d. h. Leute, die hinter den zusammengeflochtenen Zweigen (bosjes) wohnen; die Engländer nannten sie bushmen. Als die Europäer am Kap landeten, waren die mit den San verwandten Khoi zahlenmäßig überlegen; heute ist das Verhältnis umgekehrt. Nach
anfänglichem Widerstand gegen die vordringenden Europäer zogen sich die San aus dem Gebiet zurück, die Khoi hingegen kämpften bis zuletzt. Pockenepidemien im 18. Jh., gegen die sie keine Abwehrkräfte hatten, und Kriege trugen zum Verschwinden der Khoikhoi bei. Heute leben nur noch wenige ihrer Gruppe als Nama in Namibia und Botswana.

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Who are the Khoisan? The World's Oldest Race and the Indigenous South Africans

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