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Johannesburg Skyline - Foto von Dylan Harbour (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Widerstand und Repressionen

Seit 1948 hatte die Nationale Partei ihre Diskriminierungspolitik auf Inder, Mischlinge und Asiaten ausgedehnt, was fast zwangsläufig zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl aller Nichtweißen führte. Anlässlich der 300-Jahr-Feier des weißen Südafrika Ende 1952 kam es erstmals zum gemeinsamen Widerstand.ANC und SAIC (South African Indian Congress) organisierten zahlreiche Protestaktionen gegen das Apartheid-Regime, die zunächst friedlich verliefen, aber nach Ausschreitungen von der Polizei brutal niedergeschlagen wurden. Es kam zu zahlreichen Verhaftungen und um jede Opposition gegen die Politik der Nationalen Partei zu ersticken, rief die Regierung im Januar 1953 den Ausnahmezustand im Lande aus.Als Folge dieser Vorgänge wuchs die Mitgliederzahl des ANC innerhalb kurzer Zeit wuchs von 7.000 auf 100.000.

Gemälde vom "Sharpeville Massacre" in SüdafrikaPainting of the Sharpeville massacre of March 1960
    by Godfrey Rubens (painter and photographer) CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
1955 wurde auf dem sog.Volkskongress ein „Freiheitsmanifest“ verabschiedet, in dem eine Gesellschaftsordnung mit gleichen Rechten und Chancen bei gleicher Leistung für alle – unabhängig von Rasse und Hautfarbe – gefordert wurde. Folge waren Polizeirazzien und Verhaftungen.ANC-Präsident Mvumbi Luthuli stand bis zu seinem Tode 1967 unter „Hausarrest“. Dennoch trat er stets für einen gewaltfreien Widerstand ein. In der Friedenscharta des Congress of the People vom 25. Juni 1956 forderten die Vertreter aller Rassen ein demokratisches Südafrika, woraufhin 156 Personen wegen Hochverrats festgenommen wurden.

Die jüngere Generation innerhalb des ANC drängte nach spektakulären Taten. 1959 spaltete sich ein radikaler Flügel unter Robert Sobukwe ab und gründete den Pan-African Congress (PAC). Dieser organisierte am 21. März 1960 die ersten Massendemonstrationen im ganzen Lande, wobei es an etlichen Orten zu blutigen ­Aus­einan­der­set­zun­gen mit der Polizei kam. Der blutigste und zugleich als Wendepunkt angesehene Zwischenfall ereignete sich in Sharpeville bei Johannesburg, als in Panik geratene Polizisten 69 schwarze Anti-Apartheid-Demonstranten töteten, 180 wurden schwer verletzt, zumeist durch Schüsse in den Rücken. Das Massaker rief weltweite Empörung hervor, im ganzen Land fanden Streiks und Demonstrationen statt, Polizeieinsätze bei Kapstadt hatten weitere Todesopfer zur Folge. Daraufhin verfolgte die Regierung eine Vorwärtsstrategie und verhängte den Ausnahmezustand, verabschiedete im Eilverfahren das Gesetz gegen gesetzwidrige Organisationen, was am 8.April 1960 zum Verbot vonANC und PAC führte, deren Mitglieder im Untergrund oder im Exil verschwanden.

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Sharpeville massacre was turning point in anti-apartheid movement

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