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Johannesburg Skyline - Foto von Dylan Harbour (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Coloureds (Farbige) Bevölkerung in Südafrika

Typische farbige Bevölkerungsgruppe in SüdafrikaFarbige Familie in Südafrika - (Foto courtesy of SA Tourism) Jede Person dunklerer Hautfarbe wurde bis ins späte 18. Jh. in Abgrenzung zu den Weißen als „coloured“ bezeichnet. Die Apartheid-Regierung klassifizierte im 20. Jh. alle, die nicht afrikanisch, asiatisch oder weiß waren, als Coloured (Farbige). Der Ursprung der Coloureds reicht in die Zeit der holländischen Besiedlung zurück, ihre Vorfahren sind zum großen Teil Khoikhoi, San und Sklaven aus Ostafrika, Malaysia, Indonesien und Indien, aber auch Weiße. Afrikaans ist die erste Sprache der meisten Coloureds, die knapp 9 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Sie leben heute vorwiegend in der Western Cape Province und machen mehr als die Hälfte der dortigen Bevölkerung aus.

Der Ursprung der Coloureds reicht in die Zeit des Beginns der holländischen Siedlung zurück. Sie sind eine kulturelle Mischung aus Weißen, Khoisan und Sklaven. Traditionell waren sie hauptsächlich Fischer, und ihre erste Sprache ist Afrikaans. Die meisten leben heute in der Western Cape Province und machen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Muslime unter ihnen bilden eine eigene Gemeinschaft, die sich auch im Kapstädter Viertel Bo-Kaap zeigt, wo sie hauptsächlich leben. Im Allgemeinen werden sie als Kap-Malayen bezeichnet, was jedoch irreführend ist, da nicht alle aus Malaysia, sondern aus ganz Asien kommen.

Die Coloureds umfassen zwei Hauptgruppen, die Griquas und die Kapmalayen.

Die Griquas sind Nachfahren von Verbindungen zwischen Khoikhoi, San und Europäern und wohnen hauptsächlich im nordwestlichen und nordöstlichen Teil der Western Cape Province. Die San, deren Herkunft nicht eindeutig festlegbar ist, lebten bereits vor 15.000 Jahren im südlichen Afrika und zogen als Jäger und Sammler durch weite Teile des Landes. Felsmalereien in Südafrika, Namibia und Botswana legen noch immer Zeugnis ab von ihrer Kultur. Heute leben nur noch wenige San in den Gebieten der Kalahari – in Südafrika sollen es noch knapp 4.000 sein.

"Colored" Kinder an der Westküste Südafrikas                                         "Coloured" Kinder an der Westküste nördlich von Kapstadt Die Khoikhoi („die wahren Menschen“), nomadische Viehzüchter, gelangten erst vor 2.500 Jahren in diese Gegend, heute sind deren Nachfahren nur noch in Teilen Namibias anzutreffen. Über die Khoisan und ihre Lebensweise gibt es heute viele Informationen, da seit dem 15. Jahrhundert europäische Seefahrer auf sie trafen und mit ihnen intensive Beziehungen gepflegt wurden. Sie gliedern sich in Khoikhoi und San auf, wie sie sich jeweils selbst nannten. Ihre äußeren Merkmale sind ihre relative Kleinwüchsigkeit von bis zu 1,60 Metern, ihre braungelbe Haut und so genanntes Pfefferkornhaar. Von den Europäern wurden die San als Buschmänner und die Khoikhoi als „Hottentotten“ bezeichnet. Die Herkunft dieses Namens erfährt man aus den Reiseberichten des 17. Jahrhunderts, in denen ihre Begrüßung als ein vom Tanz begleitetes Lied bezeichnet wird, das am Anfang, in der Mitte und am Ende aus den Worten Hautitou bzw. Hottentot bestanden habe. Sie selbst nannten sich jedoch Khoi oder Khoikhoi, was in ihrer Sprache „Mensch“ bzw. „Mensch der Menschen“ bedeutet.

Die Khoikhoi lebten als Wildbeuter und Hirten. Sie hielten Großvieh und Fettschwanzschafe, übernahmen später von den Schwarzen auch die Ziegenhaltung und lebten in halbrunden Kuppelhütten. Im Gegensatz zu den San, die Jäger und Sammler waren, hatten sie eine Stammesorganisation und ein Klassen bestimmendes Verwandschaftssystem. Mit der Ausdehnung der europäischen Siedler begann im 17. Jahrhundert die Versklavung und Vertreibung der Khoisan. In der Folgezeit wurde ihre Zahl durch Kriege und Pocken-Krankheiten stark verringert. Viele haben sich mit Schwarzen oder Weißen vermischt.

Die Kapmalayen stammen von den Sklaven aus dem süd- und südostasiatischen Raum (Sri Lanka, Indonesien, Malaysia) ab, die von der Dutch East India Company nach Südafrika gebracht wurden. Ein großer Teil von ihnen sind Muslime und bilden eine eigene Gemeinschaft, die vorwiegend im Bo-Kaap, dem Malayenviertel in Kapstadt, sowie auf der Cape Peninsula und in bestimmten Vierteln in den Cape Flats wohnen. Der Begriff „Kapmalayen“ ist irreführend, da sie nicht nur aus Malaysia, sondern aus ganz Asien kommen.

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The Fascinating History and Genetics of the Cape Coloureds of South Africa

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