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Johannesburg Skyline - Foto von Dylan Harbour (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Nelson Mandela

Nelson Mandela - erster Präsident nach dem Ende der Apartheid    Nelson Mandela von South Africa The Good News / CC BY 2.0, Wikimedia CommonsNelson Rolihalahla Mandela wurde am 18. Juli 1918 bei Umtata in der heutigen Provinz Eastern Cape geboren. Sein Vater war Berater des Oberhäuptlings des Stammes der Thembu. Dieser Häuptling übernahm nach dem Tode des Vaters dessen Vormundschaft. Ziel der Erziehung war die Vorbereitung Nelsons auf seine spätere Rolle als Häuptling. Sehr früh zeigte er ein reges Interesse an Geschichte und Kultur seines Volkes. Nelson Mandela begann sein Jura-Studium an der Universität Fort Hare, wurde jedoch wegen seines aufrührerischen Verhaltens verwiesen und setzte sein Studium an der Witwatersrand-Universität bei Johannesburg fort. Währenddessen engagierte er sich in der Youth League des African National Congress, die er zusammen mit dem späteren ANC-Generalsekretär Walter Sisulu, Oliver Tambo und anderen gründete. Mit Oliver Tambo, dem 1993 verstorbenen früheren Präsidenten des ANC, eröffnete Nelson Mandela im Dezember 1952 die erste von schwarzen geleitete Anwaltskanzlei Südafrikas.

1953 kam er das erste Mal wegen seiner politischen Aktivitäten vor Gericht. Reisen und öffentliche Auftritte wurden ihm lange Zeit verboten oder eingeschränkt. 1956 wurde er erneut festgenommen und des Landesverrats beschuldigt. Nach dem anschließenden langen Prozess, der 1961 endete und eine mehrmonatige Gefängnisstrafe zur Folge hatte, ging Mandela in den Untergrund und gründete den militanten Flügel des ANC, den Umkhonto we sizwe („Speer der Nation“). Mit ihm organisierte er Protestaktionen, Streiks und Sabotagekampagnen gegen Regierung und wirtschaftliche Institutionen.

Nelson Mandela mit originaler Unterschrift Nelson Mandela mit originaler Unterschrift oben links1962 wurde Nelson Mandela zu fünf Jahren Haft verurteilt und er war bereits im Gefängnis, als seine Mitangeklagten im sog. Rivonia-Prozess im Juli 1963 verhaftet wurden. Der Prozess endete am 11. Juni 1964 und Nelson Mandela, dem vorgeworfen wurde, Pläne zur Übernahme der Regierung initiiert zu haben, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im Gefängnis von Robben Island, einer Kapstadt vorgelagerten Insel, wurde er weltweit zum Symbol des ungerechten Unterdrückungssystems der Apartheid. Wahrscheinlich aufgrund öffentlichen Drucks wurde Mandela 1982 in das Pollsmoor-Gefängnis außerhalb von Kapstadt verlegt, drei Jahre später lehnte er ein Angebot von Präsident W.P. Botha ab, ihn aus der Gefängnishaft zu entlassen, wenn er Gewalt abschwören würde. Seit 1988 lebte er in einem Haus auf dem Gelände der Haftanstalt in der Nähe von Paarl, wo Vertreter der Apartheid-Regierung regelmäßig mit ihm in Kontakt traten. Im Juli 1989 wurde er zum Tee mit Präsident Botha zusammengeführt, im Dezember des Jahres traf er Bothas Nachfolger F.W. de Klerk, der sich von der Apartheid abwendete und sich für ein chancengleiches Südafrika einsetzte.

Am 11. Februar 1990 wurde Nelson Mandela, der von seinen Landsleuten liebevoll Madiba genannt wird, im Alter von 71 Jahren freigelassen und kehrte ins politische Rampenlicht zurück. Der ANC wählte ihn zunächst zum stellvertretenden Präsidenten, im Juli 1991 wurde er dessen Präsident und in dieser Funktion arbeitete er eng mit Präsident de Klerk zusammen, um ein demokratisches Südafrika aufzubauen. 1993 wurden Mandela und de Klerk mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In den ersten freien und demokratischen Wahlen in Südafrika wurde Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt und am 10. Mai 1994 vereidigt. Im gleichen Jahr erschien seine Autobiografie „Long Walk to Freedom“.

Als Staats- und Regierungschef hatte Nelson Mandela sich zur Aufgabe gesetzt, eine Politik der Versöhnung zu verfolgen und als Südafrikas Botschafter im Ausland zu wirken. Im Dezember 1997 über­gab er die ANC-Führung und 1999 mit den zweiten freien Wahlen auch den Posten des Präsidenten Südafrikas an Thabo Mbeki.

Noch viele Jahre galt Mandela als Garant der „Regenbogennation“. Am 5. Dezember 2013 starb er an den Folgen einer Lungenentzündung

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