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Plettenberg Bay - Garden Route - Foto von Ventus55 (Own work) [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons] - Details im Impressum

Rundfahrt: Montagu Pass und Outeniqua Pass

Dauer einer Rundfahrt: ca. 2 Stunden. Von George ein Stück in Richtung Oudtshoorn fahren und dann auf die ausgeschilderte Piste zum Montagu Pass abzweigen. Wohnmobile und Camper sind nicht zugelassen.

Montagu Pass

Der Montagu Pass wurde bereits 1844–1847 von Henry Fancourt White erbaut und schlängelt sich auf gut 13 km über einen Kamm der Outeniqua Mountains (Outeniqua stammt aus der Khoi-Sprache und heißt: „Menschen, die Säcke mit Honig tragen“). Mit seiner Fertigstellung wurde die Barriere zwischen dem zentralen sowie dem östlichen und westlichen Kapland überwunden. 9 km der Gesamtstrecke mussten mit Hilfe von Schießpulver freigesprengt werden. Bis 1951 diente die Straße als Hauptverbindung zwischen George und der Karoo.

Die nicht asphaltierte, oft sehr schmale Trassenführung ist ein Erlebnis. Für nicht ganz Schwindelfreie sei erwähnt, dass entlang aller Abhänge eine solide Steinmauer gesetzt ist. Unterwegs passiert man die Reste einer ehemaligen Schmiede, unterquert die Viadukte der Eisenbahntrasse und hat auf der Passhöhe von ca. 800 m die Möglichkeit, einem Wanderweg bis zum Outeniqua Pass zu folgen. Nördlich des Passes befindet sich Südafrikas erstes Hopfenanbaugebiet, denn hier scheinen Böden und Klima zu stimmen, was nicht oft vorkommt im Land.

Am Ende der Strecke trifft die Straße bei Herold auf die N 9. Ein Stück weiter nach Westen bietet sich die Gelegenheit zu einem Abstecher nach Oudtshoorn.

Weinprobe

Zu einem Stopp nahe dem Montagu Pass bei Herold lädt Herold Wines ein, eine kleine Winery, die tolle kleine Lunch-Gerichte serviert sowie le-ckeren und preiswerten Wein bietet (für beides 48 Std. vorher anmelden). Die netten Gastgeber bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten in Cottages an. Tel. (072) 833-8223, www.heroldwines.co.za, Mo–Sa 10–16 Uhr (Lesertipp).

Outeniqua Pass

Hinunter nach George geht es nun über den 1951 eingeweihten, ebenfalls etwa 800 m hohen Outeniqua Pass. 1943 wurde mit dem Bau begonnen, über 500 italienische Kriegsgefangene mussten dabei Zwangsarbeit leisten. Die Aussichten auf die Küstenebene von George sind von hier eindrucksvoller als vom Montagu Pass. Mehrere Aussichtspunkte, die nur auf einer Fahrt talwärts anzufahren sind, geben Gelegenheiten für einen Fotostopp.

Einer dieser Aussichtspunkte ist nach den „4 Passes“ benannt, die man von hier aus sehen bzw. erahnen kann: Outeniqua Pass, Montagu Pass, den Pass der Eisenbahnlinie sowie den Cradock’s Pass. Letzterer war der 1815 fertiggestellte Vorgänger des Montagu Passes. Er verlief auf der gegenüberliegenden Bergzunge oberhalb der Montagu-Trasse, war nur knapp 10 km lang, dafür aber viel zu steil. Ochsenwagen benötigten bis zu 18 Stunden, bis sie oben angekommen waren.

Heute kann man auf einer Wanderung noch Überreste des Cradock’s Passes erkennen.

Outeniqua Pass bei GeorgeOuteniqua Pass, George von Tersius van Rhyn tersiusvanrhyn [CC0], via Wikimedia Commons

Literaturtipp

The Romance of Cape Mountain Passes“ von Graham Ross. Erzählt die Geschichte aller Pässe und Schluchtdurchfahrten in den Kapprovinzen. Auch gut ist „Passes & Poorts: Getaway’s Top 30 Scenic Mountain Routes in the Western Cape” von Marion Whitehead. Beide nur noch antiquarisch erhältlich.

Robinson Pass

Kurz vor Mossel Bay, an der N2-Abfahrt Little Brakriver, führt die R328 hinauf über den 1867 - 69 erbauten und 860 m hohen Robinson Pass nach Oudtshoorn. Thomas Bain, legendärer Konstrukteur von über 20 Passstraßen im Kapland (z.B. Prince Alfred’s Pass, Swartberg Pass, Old Passes Rd), zeichnete auch für diesen verantwortlich. Die Trassenführung wirkt großzügig im Vergleich zu den anderen Pässen über die Outeniqua Mountains. Das geologische Terrain bot einfach bessere Voraussetzungen. Besonders wenn zwischen Mai und Juli die Proteen blühen, lohnt sich eine Fahrt hier besonders. Riesige Flächen von Fynbos-Vegetation erfreuen dabei das Auge. Auf der Nordseite, etwa 10 km vor Oudtshoorn, passiert die R328 auch gleich zwei der Straußenfarmen, Highgate und Safari Show Farm.

Der Robinson Pass löste übrigens den ersten Pass über die Outeniqua Mountains, den bereits 1689 erstmals erwähnten Attaqua’s Kloof Pass etwas weiter westlich als Traverse ab. Dieser folgte noch einem ehemaligen Trampelpfad der Elefanten.

Über Pässe und durch Schluchten

Ausflugsmöglichkeiten von George und der Wilderness Area

Von George den historischen Montagu Pass hinauf, dann nach Oudtshoorn (Straußenfarmen, Cango Caves) und zurück über den Outeniqua Pass. Alternative: Zurück über den Robinson Pass (R 328). Dauer: 1 Tag.

Von George den historischen Montagu Pass hinauf, dann nach Oudtshoorn (Straußenfarmen, Cango Caves) und über den legendären Swartberg Pass nach Prince Albert. Dort übernachten. Am nächsten Tag durch den Meiringspoort nach De Rust und zurück über Oudtshoorn und den Outeniqua Pass nach George. Dauer: 2 Tage.

Von George den historischen Montagu Pass hinauf, dann nach Oudtshoorn (Straußenfarmen, Cango Caves) und über den legendären Swartberg Pass nach Prince Albert. Dort übernachten. Am nächsten Tag früh los über die N 1, Laingsburg, Vleiland und durch den Seweweekspoort nach Calitzdorp (Portwein-Metropole Südafrikas). Hier evtl. übernachten oder weiter über den Robinson Pass (R 328) oder den Outeniqua Pass nach George oder Mossel Bay. Dauer: 2–3 Tage.

Von George entlang der Old Passes Road (Seven Passes Road) nach Knysna. Dort dann den Prince Alfred’s Pass hinauf nach Avontuur. Zurück dann über Oudtshoorn (Straußenfarmen, Cango Caves) und entweder den historischen Montagu Pass oder den neueren Outeniqua Pass zurück nach George. Dauer: 2 Tage, der erste ist recht lang: Übernachten in Oudtshoorn.

Infos zu Pässen: Tel. (083) 658-8888, www.mountainpassessouthafrica.co.za

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