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Kapstadt vom Signal Hill | Südafrika - Foto von Gossipguy - CC BY-SA 3.0 - Details im Impressum

sa flag 80x80 Die Dada-Bewegung ist ein abenteuerliches Produkt der Zeit zwischen 1915 und 1922 – ein Kriegskind, das fast gleichzeitig in Zürich, Paris und Neu York das trübe Licht einer verwirrten, in ihren Grundfesten erschütterten Welt erblickte. Als das kaiserliche Deutschland sich in der Revolution auflöste, fasste Dada auch in Köln und in anderen Städten Fuß. Viele junge Künstler, denen der Schrecken des Krieges in den Knochen saß, reihten sich damals in die Stoßtrupps des Dada ein. um der Heuchelei einer absurden, sich selbst vernichtenden Zivilisation, dem Irrsinn einer mechanisierten und fortschrittsgläubigen Gesellschaft, den Zerrspiegel vors Gesicht zu halten.

dada-kapstadt-510In der National Gallery in Kapstadt wurde am 12. Dezember vor dem
windzerzausten Panorama des Tafelberges die Ausstellung "Dada South“ eröffnet.
Dada ist jünger als der Kubismus und älter als der Surrealismus, dessen gleichsam vorgeburtliche Phase er war - und Dada war nicht nur eine Bewegung der Malerei und der Skulpturen, sondern auch eine weltanschauliche intellektuelle Revolte gegen lügenhafte Konventionen, ein Angriff auf längst ausgeblasene Kulturfassaden auch in der Literatur und auf der Bühne.

Dadas letzter Sinn war nicht das Kunstwerk, vor allem nicht das Ästhetische, das Sublime oder gar der "Ewigkeitswert", sondern die abgründige Skepsis, der Protest, die Befreiung bis hin zum totalen Anarchismus.

Der Name "Dada" entstand rein zufällig - es war der erste Begriff, auf den man gestoßen war, als man in Paris wahllos den "Dictionnaire Larousse" aufgeschlagen hatte.

dada-kapstadt-210Die Baas se StoelBekannte Vertreter der Dada-Bewegung sind der rumänische Dichter Tristan Tzara, die deutschen Schriftsteller Hugo Ball und Richard Hülsenbeck, der elsässische Maler und Bildhauer Hans Arp und der Kölner Max Ernst. Darüber hinaus auch die geistig eng verwandten Chirico, Lyonel    Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Kokoschka Franz Marc, Modigliani, Picasso, Duchamp, Picabia, George Grosz, Herwarth Waiden und Kurt Schwitters.

Am 12. Dezember 2009 wurde die Ausstellung "Dada South" im Kunstmuseum (National Gallery) in Kapstadt eröffnet. Unterstützt unter anderem vom "Goethe-Institut Südafrika", "Pro Helvetica", dem "Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart" und der Universität Stellenbosch. Der deutsche Generalkonsul Hans-Werner Bussmann und seine Gattin Ruth gehörten zu den Ehrengästen bei der stürmischen  Eröffnung.

"Die Baas se Stoel" - der 1930 in Deutschland geborene Künstler und Dozent Rolf Streuber lehrte mehrere Jahrzehnte in der Kunst-Fakultät der Universität Stellenbosch.

Sein kolossales Werk (mit übergroßem Schlagstock und Filzhut) ist ein sehr früher Protest (1975) gegen die damaligen Machthaber im "weißen" Südafrika. Rolf Streuber – ein Freund und Weggefährte von Joseph Beuys - verstarb 2006 in Stellenbosch.

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