Kapstadt.de - Reiseführer für Kapstadt & Südafrika

Kapstadt.de - Logo

Kapstadt vom Signal Hill | Südafrika - Foto von Gossipguy - CC BY-SA 3.0 - Details im Impressum

sa flag 80x80 Die gut hundert Kilometer von Somerset West nach Kleinmond und zurück hatten im Smart meiner Frau etwa 5 Liter Benzin gekostet. Dazu waren dann 1800 Rand für die Übernachtung und zweimal 450 Rand für's Abendessen gekommen. Wie hatte meine Großmutter immer gesagt: "Was nix kost', is' auch nix!". Zugegeben, es war viel Geld, aber (bis auf das teure Benzin) hab' ich es sehr gern ausgegeben, jeder Cent hat sich gelohnt. Küchenchef Warwick Taylor des Premiere Restaurant im Arabella Western Cape Hotel & Spa bietet einmal im Monat (5. Dezember, 9. Januar, 13. Februar, 13. März und 4. April) einen sogenannten "Wine & Dine Dialogue".

arabella-foto-1Meine Frau und ich waren dort am 11. Oktober und am 7. November -und ich will Ihnen gerne berichten: Erst kann, wer will, Gym und Spa- und Golf-Anlage kostenlos benutzen, wobei man wissen sollte, dass das Spa in Arabella zu den hundert besten in der Welt gehört. Aber diese Trimm-Dich-Übungen überlasse ich lieber den Klitschko-Brüdern, die verdienen damit ihr Geld. Meine Frau und ich gingen also sofort ins Zimmer.

Und was für ein Zimmer! Ich hab' so was Feines im ganzen Leben noch nicht bewohnt, auch nicht in Lost City oder in Paris. Schnell unter die Dusche, dann "casual smart" als Garderobe und um 18 Uhr 30 hinüber zur ersten Begrüßung mit den "Großköpfeten": Christoph Leinberger, ein netter Bayer aus München, ist General Manager des Hotels. Er erzählt mir, dass er mit Frau und Töchterchen ganz neu im Land ist, dass ihnen alles hier sehr, sehr gefällt - vor allem die Freundlichkeit und Lockerheit der Leute ... sein Englisch ist übrigens sehr gut.

arabella-foto-3Um sieben Uhr sitzen wir dann am Tisch. Kerzenlicht, nette Nachbarn, fünf Gänge mit Ente als Hauptspeise und zu jedem Essensgang einen perfekt ausgesuchten passenden Wein von den Farmen Blaauwklippen und Newton Johnson.. Aber ich möchte Sie nicht neidisch machen! Also berichte ich Ihnen nur, dass der junge Weinmacher von Newton Johnson, eine Farm im pittoresken Hemel-en-Aarde Valley in Hermanus, bei mir am Tisch sitzt. Es ist der jüngere Sohn der Familie, Gordon, und seine hübsche blonde Verlobte Nadia. Sie sitzen hier, um über die Weine zu fachsimpeln und erweisen sich als ausgesprochen nette und kompetente Tischnachbarn, mit denen man gerne auf die kredenzten Weine - alle mit drei oder vier John-Plattersternen - anstößt. Dann stößt noch Bruder Bevan zu uns, er ist der Kopf von Newton Johnson Vineyards, der älteste Sohn von Dave und Felicity Johnson, die vor 16 Jahren den Familienbetrieb im oberen Teil des Tales begründeten.

arabella-foto-5Die anderen ausgesuchten Weine zum Dinner stammen von Rolf Zeitvogel, seines Zeichens Weinmacher und Managing Direktor auf der Blaauwklippen Weinfarm in Stellenbosch. Rolf braucht mir natürlich nicht all zuviel zu erzählen, denn ein kleiner Teil dieser Farm hat meiner Frau und mir gehört - und wir haben dort 25 Jahre lang, bis vor kurzem, gelebt. Aber Ihnen will ich natürlich etwas über diese Farm berichten: Simon van der Stel schenkte im Jahre 1682 das Land unterhalb des Stellenbosch-Berges an Gerrit Vischer, einen Töpfer aus Holland. Der rodete das Gebiet und pflanzte Gemüse an, das an die Kapstadt anlaufenden Schiffe verkauft wurde ... und er pflanzte die ersten Reben. Guillaume Nel, ein späterer Eigentümer, gab der Farm ihren heutigen Namen, wohl wegen der blauen Klippen im Bach, der durch das Farmland läuft. Dann wurde Dirk Wouter Hoffmann neuer Eigentümer, er erbaute das wunderschöne Herrenhaus - für sich, seine Frau und seine 22 Kinder. 1899 kaufte Cecil John Rhodes die Farm. Warum er sie allerdings noch am selben Tag wieder verkaufte, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben.

Warum Pieter de Waal etwas später alle Weinreben herausriss und stattdessen Tabak und Obstbäume pflanzte, das allerdings weiß man genau: er war Anti-Alkoholiker und meinte, im Wein stecke der Teufel. So vegetierte die Blaauwklippen Farm hundert Jahre lang ohne Weinreben und ohne Wein dahin, bis endlich unser damaliger Nachbar, Graham Boonsaaier, wieder neue Reben pflanzte. Und Walter Finlayson kreierte die ersten neuen Weine. Dann starb Graham.

arabella-foto-41999 begann eine neue Zeit: Stephan Schörghuber, Sohn des inzwischen ebenfalls verstorbenen Münchner Baulöwen Jörg Schörghuber, kaufte Blaauwklippen. Ihm gehören hier in Südafrika auch das Paulaner Brauhaus neben dem Clocktower in der V&A Waterfront und das Arabella Sheraton Grand Hotel in der Käpstädter Innenstadt, das heute unter dem Namen Westin firmiert ... und ihm gehört das Arabella Western Cape Hotel & Spa samt Golfplatz und Suite 440, in der meine Frau und ich heute "nächtigen".

Den Blick von unserem großen Balkon auf einen Teil des Golfkurses und die Lagune - übrigens die größte natürliche Lagune des Landes - können Sie hier auf dem Foto rechts erahnen. Das Arabella Western Cape & Spa ist fünf Stockwerke hoch und hat 143 Zimmer, alle mit großen Balkons oder Terrassen. Drahtloser Internet-Anschluss, Satelliten-TV, Klimaanlage, Minibar, Safe, ein zweiter Fernseher an der Wand der Badewanne - es ist einfach alles (!) da.

Allein und voll verantwortlich für diesen Artikel inklusive Fotos:
ECHO: Euromedia Pty Ltd, Box 2388, Stellenbosch 7601, Südafrika

Video Placeholder
Arabella Country Estate zwischen Kapstadt und Hermanus

Copyright © 1998-2024 | All rights reserved | J. Köring