Artikel aus Kapstadt und Südafrika
Wir danken den verschiedenen Autoren für die interessanten Neuigkeiten aus der Politik und Wirtschaft in Südafrika. Neue Artikel werden im Monatsrythmus hinzugefügt. Wenn Sie selber interessante Neuigkeiten haben, senden Sie uns diese bitte zu.
Eine Besonderheit in Südafrika - von Axel Riemscheid, Flugkapitän a.D. Der Kapitän auf einem Schiff oder in einem Flugzeug, der eine Reise gen Süden zum Kap der Guten Hoffnung plant, beginnt zuerst mit dem Kartenstudium. Er zieht die geeigneten Fachkarten (Seekarten oder Luftstraßenkarten) zu Rate und zeichnet seine geplante Route ein. Dabei werden Seefahrtstraßen berücksichtigt, Sperrgebiete umfahren und Meeresströmungen vermieden, indem einzelne Wendepunkte festgelegt werden. Diese Wendepunkte werden dann miteinander verbunden und die Länge der Teilstrecke berechnet. Außerdem muss natürlich der Kurs zwischen den Wendepunkten bestimmt werden.
Ein Kapitel aus dem Buch "Zulu - Volk des Himmels" von Uli von Kapff (PO Box 3777, Cape Town 8000). Um die Zeit vor Christi Geburt lebten die Ngunis in Embo; einem mysteriösen und längst vergessenen Land irgendwo in Zentral-Ostafrika, viele Tausend Kilometer von ihrer jetzigen Heimat entfernt. Warum sie dieses Land verließen, darüber gibt es zahlreiche Spekulationen, aber keiner weiß es genau. Jedenfalls zogen sie über Generationen mit ihren Rinderherden südwärts, bis sie 1 500 Jahre später die fruchtbaren Täler Zululands entdeckten. Hier verteilten sich die Sippen über weite Gebiete, vertrieben die eigentlichen Ureinwohner, primitive Buschmänner (San), und nachdem dies getan war, stritten und kämpften die Ngunis untereinander um die besten Weidegründe. Einer der Neuankömmlinge war der Nguni-Nomade Ma-landela mit seiner Frau Nozinja. Sie fanden den malerischen Mandawe Hügel nahe dem heutigen Eshowe und errichteten an seinem westlichen Hang ihr neues Zuhause.
Eine weltbekannte Touristenattraktion. Die schönsten Reisezeiten für die Garden Route sind Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter... diese Route zwischen Kapstadt und East London kann sich als eine der vielfältigsten Landschaften des afrikanischen Kontinents rühmen. Die Nationalstraße (N2), die den Reisenden auf den Weg durch dieses wunderschöne Gebiet führt, zeigt abwechslungsreich und vielseitig die Schönheiten dieses Landstriches auf: Vom endlosen Blick über das weite blaue Meer mit weißer Brandung unter tiefblauem Himmel, über blumenbesäte Wiesen, große Seenplatten, scharf eingeschnittene Talschluchten bis hin zum tiefen dunkelgrünen Urwald. Alte Gebirgspässe, malerische Orte, stille Buchten, Wasserfälle, Flüsse, historische Gedenkstätten, hochragende majestätische Berge, das kristallklare Wasser des Indischen Ozeans, Hotels, Motels, Caravanplätze, Pensionen und hervorragende Restaurants gibt es im Überfluss - und alle sind leicht mit dem Auto zu erreichen.
Viel mehr als nur Quacksalber und Hexenmeister. Die Gilde der Sangoma wird von den Weißen oft als Hexenmeister oder Zauberdoktoren bezeichnet, diese Ausdrücke treffen den Nagel aber nicht auf den Kopf. Ein Sangoma hat mit schwarzer Magie nichts zu tun, außer dass er sie bekämpft; er oder sie ist vielmehr ein respektierter Geistheiler, Psychologe oder Priester in der Kommune. Sangomas arbeiten mit Wurzeln, Kräutern, Baumrinden, Schlangen häuten, getrockneten Tierteilen und vielen anderen Dingen, wobei die meisten Ingredienzien eher einen psychologischen als einen medizinischen Wert haben. Es wird mehr die geistige Ursache einer Krankheit gesucht und nicht nur der physische Defekt. Ähnlich wie beim Lesen aus dem Kaffeesatz enthüllt der Sangoma mit geworfenen Knochen die Vergangenheit, blickt in die Zukunft, findet verlorene Gegenstände und spürt Diebe auf.
Stellenbosch ist ein kleines grünes Universitätsstädtchen zwischen den beiden großen Ozeanen, umgeben von Bergen und Weinfeldern. Ein romantischer Gebirgsbach plätschert eilig mitten durch das Dorf. Dorp Straat ist die älteste Straße im Land, sie wird gesäumt von hohen Eichen, altehrwürdigen Herrenhäusern, urigen Studentenkneipen und Boutiquen mit Sommermode, Souvenirs und allerlei Bric und Brac. - Wir hatten uns das Städtchen vor einem Vierteljahrhundert als neue Heimat ausgesucht, unsere Kinder sind hier aufgewachsen, haben hier studiert und ihre Freunde gefunden. Heimweh haben wir nicht ein einziges Mal empfunden. Sie, lieber Leser, werden sicherlich auch dem Charme des Örtchens, das immerhin das Zentrum der Kultur dieses Landes bildet (und seinem Wein) erliegen. Übrigens: Stellenbosch steht ganz im Zeichen seiner Universität und der Studenten, ein klein wenig erinnert es an Heidelberg: Eine alte Uni. ein Fluss, Kneipen - und edler Wein an Berghängen und in Flaschen.
Ihre geschichtlichen Besonderheiten und Leistungen. Die jüdische Gemeinde in der Republik Südafrika bildet zwar nur einen Bruchteil der komplexen Bevölkerungsstruktur des Landes, doch ihre Geschichte ist gekennzeichnet durch Ereignisse und Besonderheiten, die in spezifischer Weise zum abwechslungsreichen Gemeinschaftsleben in Südafrika beitragen. Seit vor 200 Jahren die ersten Juden nach Südafrika auswanderten, haben sie in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens ihre besonderen Spuren hinterlassen. Und ohne über die Rolle der Juden zu sprechen, wäre diese geschichtliche Epoche Südafrikas unvollständig abgehandelt. Gemessen an ihrer kleinen Zahl, haben sie sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart unvergleichlich viele Beiträge geleistet. Heute haben deshalb die Juden nicht nur ihren festen Platz in der südafrikanischen Gesellschaft, sondern sie werden auch von den Juden in aller Welt als Gemeinde respektiert. Die jüdische Einwanderung wickelte sich in vier Hauptphasen ab. Die ersten noch geringen Einwanderer kamen nach 1806, als unter britischer Herrschaft die Religionsfreiheit ausgeweitet wurde. Der erste eigentliche Einwanderungsstrom kann zwischen 1880 und 1930 datiert werden. Diese Juden kamen vorwiegend aus Osteuropa; sie bildeten den Grundstein, auf dem eine einheitliche jüdische Gemeinde in Südafrika wuchs.
Aberglauben, Opfergaben und Beerdigungen - Die Zulus sind extrem abergläubisch. Geister, Dämonen, Kobolde und Hexen bevölkern jeden Winkel ihrer Welt. Die "Hexenmeister" haben einen Konsumrausch nach Muthi (Medizin) zu befriedigen, für und gegen Unglück, Blitzschlag, Liebeswerben, Kinder, Erfolg (in der Lotterie, auf Arbeitssuche etc.), die Liste ist so umfangreich wie ein Telefonbuch. Südafrikanische Fußballklubs, allen voran die Nationalmannschaft, beschäftigen neben dem Masseur und Trainer einen sehr ernstgenommenen "Hexenmeister". Dieser vergräbt zum Beispiel mit Beschwörungen hinter dem Tor des Gegners einen Magneten, um Bälle anzuziehen, oder befestigt am eigenen Tor zur zusätzlichen Abwehr ein Vorhängeschloss. Während der Halbzeit wird umgewechselt.
"O'okiep, wo ist denn das?", fragt mich meine südafrikanische Bekannte erstaunt. Also, ganz genau gesehen, liegt es acht Kilometer nördlich von Springbok und 120 km südlich der namibianischen Grenze, 560 km nördlich von Kapstadt, 950 km südlich von Windhoek und 380 km westlich von Upington, und der Atlantik ist so etwa 100 km entfernt. Der Name stammt vom alten Nama-Wort "U-gieb" und bedeutet gleichzeitig: die große brackige Quelle, der Platz des großen Baumes und der kleine Brunnen - eine typisch afrikanische Vielfalt! Seine große Zeit hat Okiep (die heutige Schreibweise) schon lange hinter sich, und doch kennt es jeder Pendler zwischen Kapstadt und Windhoek als letzte Zwischenrast auf der N7 vor der namibianischen Grenze, vor allem durch das Okiep Country Hotel.