Artikel aus Kapstadt und Südafrika
Wir danken den verschiedenen Autoren für die interessanten Neuigkeiten aus der Politik und Wirtschaft in Südafrika. Neue Artikel werden im Monatsrythmus hinzugefügt. Wenn Sie selber interessante Neuigkeiten haben, senden Sie uns diese bitte zu.
Gehört zum südafrikanisch-namibischen Braai. Boerewors (afrikaans für "Burenwurst" oder "Bauernwurst") ist eine zu einer großen Schnecke aufgerollte Grill- bzw. Bratwurst. Sie besteht in ihrer klassischen Form aus Rind- und Schweinefleisch und wird kräftig gewürzt, unter anderem mit Thymian, Koriander, Muskatnuss und Worcestersoße. Sie gehört zu jedem südafrikanischen bzw. namibischen Grillessen, dem Braai.
Das Umbenennen von Strassen ist eine faszinierende, teure und zumeist politisch motivierte Übung. Kapstadt hat bereits eine Reihe von Umbenennungen von Strassen hinter sich, an die wir uns so gewöhnt hatten, aber die wir vielleicht nicht unbedingt geliebt haben. Vier Straßennamen haben bereits das Gesicht der Stadt verändert: Die in Culemburg befindliche und nach einem Nazi Sympathisanten benannte Oswald Pirow Strasse machte dem Ruhm des ersten Herzverpflanzers Platz: Christiaan Barnard Strasse.
Die Pressefreiheit ist das verfassungsrechtlich garantierte Recht, Zeitungen zu publizieren, sowie Magazine und andere Printmedien, ohne regierungsseitige Beschränkungen und Zensur aber unter Einhaltung aller Gesetze und Verordnungen hinsichtlich Diffamierung, Beleidigung oder anderer Angriffe gegen Ruf und Persönlichkeit. Während der Apartheid wurden Journalisten zensiert, verhaftet und zum Teil sogar ins Exil gezwungen, wenn sie versuchten über Anti-Apartheids-Bewegungen zu berichteten. Nachdem er einige der Apartheid Gesetze hinsichtlich Journalismus missachtet hatte, musste Terry Bell ins Exil. Er durfte dann 1991 zurückkehren und arbeitete in den verschiedensten Bereichen in Großbritannien, Sambia und Chile.
Wer mit der Verwaltung in Südafrika zu tun hat, hat leider selten Freude. Lange Bearbeitungszeiten, Mangel an kompetenter Hilfe und Abschottung von der Öffentlichkeit sind nahezu überall präsentiert. Zum Beispiel waren im November 2010 von 13.000 Anträgen für einen dauerhaften Aufenthalt 7.000 Anträge älter als 6 Monate. Wenn die Südafrikanische Verwaltung sich dann noch mal entschließt, die Anträge zu bearbeiten, werden sie zumeist ohne Nennung eines Grundes abgelehnt. Ansonsten sieht das Innenministerium es anscheinend für einfacher, gar nicht auf die Anträge zu reagieren. Es kann ja schon mal passieren, dass Anträge ohne Erklärungen oder Entschuldigungen in den Verwaltungsapparaten einfach verschwinden...
Wie bereits im IBN Newsletter 06 / 2011 berichtet steht eine der grössten Fusionen bevor und die Stimmen der letzten Stunde und Gerichtsanträge finden ihr Ende. Nach mehr als einem Jahr der öffentlichen Anhörungen und Ergänzungsvereinbarungen zum Fusionsvertrag hatte die ewig-gestrige Gewerkschaft COSATU die Frechheit ihre Bedenken zu äußern und hat bekommen, was sie verdient: eine von höchster Stelle Gewischt für nicht früher die Stimme erhoben zu haben.
Nach der Überwindung der Apartheid steht Südafrika immer noch vor der Aufgabe, die sozialen Verwerfungen zu überwinden, die diese hinterlassen hat. Noch heute sind große Teile der Bevölkerung vom Wirtschaftsleben abgekoppelt. Wie diese Missstände zu beseitigen seien, führt regelmäßig zu sehr emotionalen Debatten und jüngst zu einer heftigen parlamentarischen Auseinandersetzung. Dabei wurde seitens Arbeitsministerin Mildred Oliphant sogar erwogen, Strafgelder für Unternehmen zu verhängen, die ihre Mitarbeiterstruktur nicht den gesetzlichen Vorgaben anpassen. Der südafrikanische Gesetzgeber hat verschiedene Gleichstellungsgesetze und Verordnungen erlassen, um die schwarze Bevölkerung am Wirtschaftsleben zu beteiligen.
Leider ändert die südafrikanische Ausländerbehörde ihre Auslegung der Vorschriften für Rentner je nach Tagesform. Diese Unbeständigkeit und Inkonsistenz, sei es zwischen Head Office und regionalem Büro, zwischen den regionalen Büros untereinander oder sogar innerhalb ein und desselben Büros ist oft Anlass für Unannehmlichkeiten, grossen Ärger und Enttäuschungen. Rentner wurden von Home Affairs bis jetzt nie als Problem betrachtet, es war allgemein anerkannt, dass jemand, der über genügend finanzielle Mittel verfügt, willkommen ist, in Südafrika zu leben und sein Geld hier auszugeben. Das Immigrationsgesetz von 2002 hatte festgelegt, dass ein Ruhestandseinkommen von R 20 000 pro Monat als ausreichend anzusehen ist. Bis 2005 war es sogar möglich bis zu R 10 000 eingesparte Miete darauf anzurechnen, soweit der Antragsteller in seinem eigenen Haus wohnte.
Banken sind bis heute mit dem Anrechnen hoher Gebühren davongekommen. Die Aktionäre haben auf Kosten der Verbraucher profitiert. Jedoch sind neue Reformen im Anmarsch, welche Banken dazu zwingen werden ihr Marktverhalten zu ändern. Letztes Jahr im Mai, rief Finanzminister Pravin Gordhan die CEOs der großen Vier Banken in Südafrika - Standard Bank, Absa, First National Bank und Nedbank – zu sich in sein Büro. Die Chefs der Banken wussten, was auf sie zukam. Ihr Marktverhalten im Einzelhandel wurde in Frage gestellt.