Artikel aus Kapstadt und Südafrika
Wir danken den verschiedenen Autoren für die interessanten Neuigkeiten aus der Politik und Wirtschaft in Südafrika. Neue Artikel werden im Monatsrythmus hinzugefügt. Wenn Sie selber interessante Neuigkeiten haben, senden Sie uns diese bitte zu.
Ihre geschichtlichen Besonderheiten und Leistungen. Die jüdische Gemeinde in der Republik Südafrika bildet zwar nur einen Bruchteil der komplexen Bevölkerungsstruktur des Landes, doch ihre Geschichte ist gekennzeichnet durch Ereignisse und Besonderheiten, die in spezifischer Weise zum abwechslungsreichen Gemeinschaftsleben in Südafrika beitragen. Seit vor 200 Jahren die ersten Juden nach Südafrika auswanderten, haben sie in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens ihre besonderen Spuren hinterlassen. Und ohne über die Rolle der Juden zu sprechen, wäre diese geschichtliche Epoche Südafrikas unvollständig abgehandelt. Gemessen an ihrer kleinen Zahl, haben sie sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart unvergleichlich viele Beiträge geleistet. Heute haben deshalb die Juden nicht nur ihren festen Platz in der südafrikanischen Gesellschaft, sondern sie werden auch von den Juden in aller Welt als Gemeinde respektiert. Die jüdische Einwanderung wickelte sich in vier Hauptphasen ab. Die ersten noch geringen Einwanderer kamen nach 1806, als unter britischer Herrschaft die Religionsfreiheit ausgeweitet wurde. Der erste eigentliche Einwanderungsstrom kann zwischen 1880 und 1930 datiert werden. Diese Juden kamen vorwiegend aus Osteuropa; sie bildeten den Grundstein, auf dem eine einheitliche jüdische Gemeinde in Südafrika wuchs.
Aberglauben, Opfergaben und Beerdigungen - Die Zulus sind extrem abergläubisch. Geister, Dämonen, Kobolde und Hexen bevölkern jeden Winkel ihrer Welt. Die "Hexenmeister" haben einen Konsumrausch nach Muthi (Medizin) zu befriedigen, für und gegen Unglück, Blitzschlag, Liebeswerben, Kinder, Erfolg (in der Lotterie, auf Arbeitssuche etc.), die Liste ist so umfangreich wie ein Telefonbuch. Südafrikanische Fußballklubs, allen voran die Nationalmannschaft, beschäftigen neben dem Masseur und Trainer einen sehr ernstgenommenen "Hexenmeister". Dieser vergräbt zum Beispiel mit Beschwörungen hinter dem Tor des Gegners einen Magneten, um Bälle anzuziehen, oder befestigt am eigenen Tor zur zusätzlichen Abwehr ein Vorhängeschloss. Während der Halbzeit wird umgewechselt.
"O'okiep, wo ist denn das?", fragt mich meine südafrikanische Bekannte erstaunt. Also, ganz genau gesehen, liegt es acht Kilometer nördlich von Springbok und 120 km südlich der namibianischen Grenze, 560 km nördlich von Kapstadt, 950 km südlich von Windhoek und 380 km westlich von Upington, und der Atlantik ist so etwa 100 km entfernt. Der Name stammt vom alten Nama-Wort "U-gieb" und bedeutet gleichzeitig: die große brackige Quelle, der Platz des großen Baumes und der kleine Brunnen - eine typisch afrikanische Vielfalt! Seine große Zeit hat Okiep (die heutige Schreibweise) schon lange hinter sich, und doch kennt es jeder Pendler zwischen Kapstadt und Windhoek als letzte Zwischenrast auf der N7 vor der namibianischen Grenze, vor allem durch das Okiep Country Hotel.
Gehört zum südafrikanisch-namibischen Braai. Boerewors (afrikaans für "Burenwurst" oder "Bauernwurst") ist eine zu einer großen Schnecke aufgerollte Grill- bzw. Bratwurst. Sie besteht in ihrer klassischen Form aus Rind- und Schweinefleisch und wird kräftig gewürzt, unter anderem mit Thymian, Koriander, Muskatnuss und Worcestersoße. Sie gehört zu jedem südafrikanischen bzw. namibischen Grillessen, dem Braai.
Das Umbenennen von Strassen ist eine faszinierende, teure und zumeist politisch motivierte Übung. Kapstadt hat bereits eine Reihe von Umbenennungen von Strassen hinter sich, an die wir uns so gewöhnt hatten, aber die wir vielleicht nicht unbedingt geliebt haben. Vier Straßennamen haben bereits das Gesicht der Stadt verändert: Die in Culemburg befindliche und nach einem Nazi Sympathisanten benannte Oswald Pirow Strasse machte dem Ruhm des ersten Herzverpflanzers Platz: Christiaan Barnard Strasse.
Die Pressefreiheit ist das verfassungsrechtlich garantierte Recht, Zeitungen zu publizieren, sowie Magazine und andere Printmedien, ohne regierungsseitige Beschränkungen und Zensur aber unter Einhaltung aller Gesetze und Verordnungen hinsichtlich Diffamierung, Beleidigung oder anderer Angriffe gegen Ruf und Persönlichkeit. Während der Apartheid wurden Journalisten zensiert, verhaftet und zum Teil sogar ins Exil gezwungen, wenn sie versuchten über Anti-Apartheids-Bewegungen zu berichteten. Nachdem er einige der Apartheid Gesetze hinsichtlich Journalismus missachtet hatte, musste Terry Bell ins Exil. Er durfte dann 1991 zurückkehren und arbeitete in den verschiedensten Bereichen in Großbritannien, Sambia und Chile.
Wer mit der Verwaltung in Südafrika zu tun hat, hat leider selten Freude. Lange Bearbeitungszeiten, Mangel an kompetenter Hilfe und Abschottung von der Öffentlichkeit sind nahezu überall präsentiert. Zum Beispiel waren im November 2010 von 13.000 Anträgen für einen dauerhaften Aufenthalt 7.000 Anträge älter als 6 Monate. Wenn die Südafrikanische Verwaltung sich dann noch mal entschließt, die Anträge zu bearbeiten, werden sie zumeist ohne Nennung eines Grundes abgelehnt. Ansonsten sieht das Innenministerium es anscheinend für einfacher, gar nicht auf die Anträge zu reagieren. Es kann ja schon mal passieren, dass Anträge ohne Erklärungen oder Entschuldigungen in den Verwaltungsapparaten einfach verschwinden...
Wie bereits im IBN Newsletter 06 / 2011 berichtet steht eine der grössten Fusionen bevor und die Stimmen der letzten Stunde und Gerichtsanträge finden ihr Ende. Nach mehr als einem Jahr der öffentlichen Anhörungen und Ergänzungsvereinbarungen zum Fusionsvertrag hatte die ewig-gestrige Gewerkschaft COSATU die Frechheit ihre Bedenken zu äußern und hat bekommen, was sie verdient: eine von höchster Stelle Gewischt für nicht früher die Stimme erhoben zu haben.