Artikel aus Kapstadt und Südafrika
Wir danken den verschiedenen Autoren für die interessanten Neuigkeiten aus der Politik und Wirtschaft in Südafrika. Neue Artikel werden im Monatsrythmus hinzugefügt. Wenn Sie selber interessante Neuigkeiten haben, senden Sie uns diese bitte zu.
Zwischen Muizenberg und Strandfontein zieht sich an der False Bay, nur ein paar Autominuten von Kapstadt entfernt, ein viele Kilometer langer gerader Sandstrand dahin. Hier wird noch die uralte Fischfangmethode des "Trekking" angewendet. Ein Ausflug am Sonntagmorgen, so gegen zehn Uhr, lohnt sich allemal. In den ganz frühen Morgenstunden sind die Fischer mit einem Kahn senkrecht hinaus aufs Meer gestoßen, hinter sich herziehend ein hundert Meter langes Netz, das an der einen Seite an Land festgehalten wird und am anderen Ende über das Heck des Bootes heruntergerollt wird. In einem großen Halbkreis kehrt das Boot zum Strand zurück, das Netz hinter sich herziehend.
Der Weg zu den Sternen - Reisebericht von Axel Riemscheid. Als ehemaliger Pilot habe ich viele Stunden nachts in meinem Cockpit gesessen und den prächtigen Sternenhimmel bewundert. Damals war noch Astro-Navigation angesagt und damit gehörte die Beschäftigung mit dem Nachthimmel zu meiner beruflichen Welt. Aber die nüchterne Nutzung der Sterne für praktische Navigation hat die Bewunderung des Weltraumes in mir nicht ersticken können. Und als ich dann erfuhr, dass man die Sternwarte in Sutherland , nur etwa 300 km von Kapstadt entfernt, besuchen kann, stand für mich fest: Da will ich hin. Am Morgen des 11. März '09 fahre ich mit einem befreundeten Ehepaar gegen 06:30 Uhr von Stellenbosch los, um vor der morgentlichen Rush-Hour weg zu sein. Die Fahrt durch die dunstverhangenen Weinberge hat etwas Poetisches an sich. „Im Frühtau zu Berge, wir ziehn..." - die alte Volksweise klingt in mir an und es ist die Erinnerung an das heimische Siebengebirge, die in mir aufkeimt.
Royal Cape Yacht Club in Kapstadt, Sonnenschein, schöne Boote, ein Gläschen Wein an der Bar, Michael ist schon da: Hallo, dann wollen wir mal los! Eingangskontrolle am Duncan-Dock, mit Passierschein dürfen wir und das Auto hinein, hoppeln über Eisenbahnschienen, ein Gabelstapler möchte uns auf die Hörner nehmen. Hafenatmosphäre, es riecht nach Tang, Fisch und frischer Farbe. Am Kai dümpelt einsam ein riesiges Schiff, gewaltig hohe schneeweiße Aufbauten, brei ter Rumpf, strahlendblau, auf Deck schwere Kräne und seltsame Laufstege in leuchten dem Orange: Die "Polarstern", das deutsche Polarforschungsschiff, in Kapstadt als Zwischenstation auf den Reisen in die Antarktis so gut wie zuhause, hat hier einen neuen Anstrich bekommen.
Das Land heißt Lesotho, die Sprache Sesotho, der einzelne Bürger Mosotho und das Volk Basotho. Es wird das "Dach" des südlichen Afrikas genannt, viele seiner Berge erreichen eine Höhe von weit über 3000 Metern. Die Nation der Basotho entstand in einem Tiegel aus blutigen verzweifelten Kämpfen, Viehdiebstahl, Flucht, Hunger und unermesslichem Elend. Zwischen 1820 und 1830 waren in Lesotho noch 30.000 Menschen von Kannibalen aufgefressen worden; die Briten (die in London gerade den ersten Tierschutzverein gegründet und in Indien die Witwenverbrennung verboten hatten) kämpften 1852 erfolglos mit 2.500 Mann gegen den Gründer der Nation, Häuptling Moshoeshoe. 1858 erklärte der Orange Free State Krieg gegen die Rinderdiebe des Häuptlings, nichts wurde erreicht. 1865 bekämpften 3.000 Freistaatler die 20.000 Basothos, erfolglos.
Jeder Bayer kennt die so beliebten, meist feuchtfröhlichen Floßfahrten auf der Isar mit Blasmusik und Bier. Ein beliebtes Wochenendvergnügen auf einem großen Holzfloß, auf dem eine echte Trachtenkapelle mitfährt und für gute Stimmung sorgt. Zwar wird jeder etwas nass dabei, aber das weiß man ja vorher. Auch in den USA gibt es solche Rafting Touren auf dem Colorado-River, eine Wildwasserfahrt durch den Grand Canyon. Bis zu 30 Touristen sitzen in einem Schlauchboot und werden von zwei starken Außenbordmotoren sicher durch die stärksten Stromschnellen geschoben.
Fee und ihre Freunde erproben ihren Mut. Wie Wellen erstrecken sich von Kapstadt ins Landesinnere hinein hohe nicht endenwollende Bergketten, die "Berge von Afrika", wie die alten Siedler sie nannten. Es gruselt einen noch heute, wenn man daran denkt, wie die alten Afrikaaner in ihren Ochsenwagen diese Berge bezwungen haben. Auch heute gibt es noch riesiggroße, zum Teil völlig unberührte Gebiete, Felsen, Fynbos, Gebirgsbäche und vor allem unzählige Schluchten, in Südafrika allgemein "Kloof" genannt. "Kloofing", ein stets beliebter werdender Sport, bedeutet: Nur mit Bikini oder Badehose und Socken und Bergschuhen bekleidet geht's samt wasserfestem Rucksack stundenlang den sonnenheißen Berg hinauf, bis hin zum Ursprung eines glasklaren Gebirgsbachs - und dann den "Kloof" dieses Baches hinunter, von Stein zu Stein kletternd, schwimmend, watend, und ... von überhängenden Felsnasen in die tiefen dunkelblauen Pools springend. Manchmal aus Höhen bis zu 15 Metern.
Die gut hundert Kilometer von Somerset West nach Kleinmond und zurück hatten im Smart meiner Frau etwa 5 Liter Benzin gekostet. Dazu waren dann 1800 Rand für die Übernachtung und zweimal 450 Rand für's Abendessen gekommen. Wie hatte meine Großmutter immer gesagt: "Was nix kost', is' auch nix!". Zugegeben, es war viel Geld, aber (bis auf das teure Benzin) hab' ich es sehr gern ausgegeben, jeder Cent hat sich gelohnt. Küchenchef Warwick Taylor des Premiere Restaurant im Arabella Western Cape Hotel & Spa bietet einmal im Monat (5. Dezember, 9. Januar, 13. Februar, 13. März und 4. April) einen sogenannten "Wine & Dine Dialogue".
Geschichten um Robben Island in Kapstadt. Die meisten Menschen, die in alten Zeiten auf eine Insel verschlagen wurden, hatten nur eines im Sinn: Schnell wieder zurück aufs Festland und unter die Menschen zu kommen. Und noch eines - ob es sich nun um Daniel Defoe's "Robinson Crusoe" aus dem Jahre 1719 handelt oder um Stevenson's :Schatzinsel" von 1882: Eine gehörige Portion Romantik, ob mit oder ohne Seeräuber, war immer dabei. Wir haben hier in Kapstadt eine solche Trauminsel vor unserer Haustüre, Robben Island, heute verrufen als die "Insel der politischen Gefangenen", im Besitz des Ministeriums der Justiz und der Gefängnisverwaltung.